Doktorarbeit: Der philosophische Sinn der Aporie bei Aristoteles

Der philosophische Sinn der Aporie bei Aristoteles

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BOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie, Band 91

Hamburg , 450 Seiten

ISBN 978-3-8300-4977-7 (Print) |ISBN 978-3-339-04977-3 (eBook)

Zum Inhalt

"Aporie (ἀπορíα)" bietet uns ein Bild für einen ungangbaren, unwegsamen Zustand eines Weges zum Zweck des Durchgangs. Daher bedeutet es eine physische Situation eines mangelnden Dinges oder eine psychische Situation eines unfähigen oder zweifelnden oder unwissenden Menschen bezeichnet.

Der philosophische Sinn der Aporie bei Aristoteles hängt mit der voraristotelischen Entwicklung der methodisch gebrauchten Aporie zusammen. Denn die Aporie bezieht sich auf die Dialektik, deren Grundstein schon von Sokrates gelegt und deren Anwendung von Platon und Aristoteles wissenschaftlich entwickelt wurde. Aus diesem Grund gliedert der Verfasser das Buch in die folgenden drei Teile und bezweckt damit, das umfangreiche und kritische Problembewusstsein des Aristoteles und die davon entwickelte Methodik seiner Philosophie historisch und systematisch darzulegen.

In Teil I handelt sich um voraristotelischen Sinn der Aporie. Hier werden die Grundbedeutung der Aporie und ihre Metaphern zunächst in der altgriechischen Umgangssprache analysiert und dann einen dramatischen Sinn der Aporie in der altgriechischen Tragödie dargestellt. Somit geht Teil I auf seinen Hauptinhalt ein. Dafür wird zunächst untersucht, wie die Aporie bei Parmenides und Heraklit von ihrer umgangssprachlichen Bedeutungen her eine existenzielle Erfahrung menschlicher Grundsituation bedeutet, und dann, wie es von Sokrates und Platon in epistemologischem Sinne angenommen wird und auf welche Art und Weise die epistemologische Aporie als eine Bezeichnung für ein wichtiges Moment in der Methodologie philosophischer Argumentation betrachtet wird. Damit wird erwartet, dass die methodische Funktion der Aporie bei Sokrates und Platon durch ihre Dialektik erklärt werden kann.

Teil II beinhaltet Semantik der Aporie bei Aristoteles. Die Untersuchung wird philologisch durchgeführt, um Aristoteles’ Gebrauchsweise der Aporie in seinen Werken nach verschiedenen Sinnbereichen einzuordnen und daher ihre verschiedenen Bedeutungen zu analysieren. Somit wird deutlich gemacht, dass Aristoteles die Aporie überwiegend als Terminus technicus gebracht, der nicht nur einen epistemologischen Sinn bezeichnet, sondern auch methodologisch in Verbindung mit der Dialektik funktioniert.

In Teil III wird Methodik der Aporie bei Aristoteles bezüglich seiner Dialektik untersucht. Die Untersuchung geht vom aristotelischen Werk >Topik< aus und wird die dialektische Bedeutung der Aporie gesucht, indem die vielfältigen Charakteristiken der Aporie aus den dialektischen Regeln dargestellt werden und ihre Funktionen für die dialektische Disputation erklärt werden. Im nächsten Schritt wird die Methodik der dialektischen Aporie, nämlich die dialektische Aporetik, geklärt. Dafür weitert sich die Untersuchung von der >Topik< zu anderen für die Aporetik wichtigen aristotelischen Texten. Das Ziel besteht also darin, Regeln und Funktionen der Aporetik anhand der von Aristoteles selbst in der >Topik< entwickelten Theorie der Dialektik zu rekonstruieren. Zum Schluss werden die Untersuchungen in Teil III resümiert. Dafür werden drei Modelle der dialektischen Aporetik bei Aristoteles aus den Ergebnissen der Gesamtuntersuchung formal erfasst und ihre Praxis wird durch 15 Beispiele aus den verschiedenen Werken des Aristoteles faktisch erwiesen.

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