Quellenarbeit: Gelnhäuser Regesten – zur Geschichte der Reichsstadt in den Jahren 1400 bis 1500

Gelnhäuser Regesten – zur Geschichte der Reichsstadt in den Jahren 1400 bis 1500

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Studien zur Geschichtsforschung des Mittelalters, Band 25

Hamburg , 716 Seiten

ISBN 978-3-8300-4871-8 (Print) |ISBN 978-3-339-04871-4 (eBook)

Rezensionen

[...] illustriert dank des reichen Quellenmaterials die Bedeutung der alten Reichsstadt im Spät-MA und schließt eine Lücke in der Erforschung der Wetterau.

Elke Goerz in: Monumenta Germaniae Historica / Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, DA Band 69-1 (2013)

In relativ kurzer Erstellungszeit ist mit den beiden Bänden eine Sammlung von (durchgezählten) 2966 Regesten zur Geschichte Gelnhausens erschienen. Ihr Wert ist gar nicht zu überschätzen. Sie genügen allen wissenschaftlichen Anforderungen, und sie erfassen nicht alleine die bereits gedruckten, sondern auch die ungedruckten Quellen, bes. aus Marburg und Büdingen und auch z. B. aus dem Institut für Stadtgeschichte Frankfurt und dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Nicht nur für die Stadt Gelnhausen, sondern für den gesamten Nordspessart und das Rhein-Main-Gebiet wird somit neues Material bereitgestellt.

Theodor Ruf in: Aschaffenburger Jahrbuch, 28 (2010)


Zum Inhalt

An der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation der ehemaligen Reichsstadt Gelnhausen zusehends. Finanzielle Belastungen aus der Zeit der Städtebünde, eine Flut von Fehden mit Angehörigen niederadliger Familien des Umlandes und eine Klimaverschlechterung zu Beginn des 15. Jahrhunderts waren nur einige der zahlreichen Ursachen, die zum wirtschaftlichen und politischen Abstieg der Stadt führten. Dazu kamen, wie auch in anderen Städten, Auseinandersetzungen zwischen Rat und Zünften, die eine Abwanderung von einflussreichen und kapitalstarken Familien nach Frankfurt am Main zur Folge hatten. Die Weiterverpfändung von Burg und Stadt Gelnhausen an die Grafen von Hanau und Kurpfalz im Jahr 1435 stellte eine weitere Zäsur dar. Zeitgleich versuchte die Gelnhäuser Burgmannschaft (analog zur Reichsburg Friedberg) sich von in ihrer Burgmannschaft vertretenen Dynasten zu emanzipieren. Durch zahlreiche Heiraten zwischen Burgmannen und Gelnhäuser Bürgerstöchtern kamen umfangreiche Besitzungen aus den Händen der Stadt und beschleunigten deren wirtschaftlichen Niedergang.

Mit Abschluss dieser Quellenarbeit liegt nunmehr für die erste der vier ehemaligen Wetterauischen Reichsstädte eine Regestensammlung bis zum Jahr 1500 vor. Wie auch im ersten Band wurden die derzeitigen Aufbewahrungsorte der noch erhaltenen Archivalien und die dortigen Signaturen der einzelnen Stücke recherchiert und aktualisiert. Ein Hauptschwerpunkt lag bei der Bearbeitung dieses Regestenbandes auf den Archiven in Marburg und Frankfurt. Im Hessischen Staatsarchiv Marburg befinden sich heute die Archivalien der ehemaligen Grafschaft Hanau, eines der Pfandherren der Stadt Gelnhausen. Besonders die im sogenannten „Weißen Buch der Burg Gelnhausen“ in kopialer Form überlieferten Stücke wurden erstmals regestiert und der lokalen, aber auch der landesgeschichtlichen Forschung somit zugänglich gemacht. Im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt lagern in Masse Archivalien, welche die engen politischen und familiären Beziehungen zwischen den beiden Reichsstädten verdeutlichen. Die meisten Stücke aus dem Frankfurter Institut für Stadtgeschichte, die in diesen Band Eingang fanden, wurden erstmals regestiert und erschlossen.

Durch diesen zweiten Band der „Gelnhäuser Regesten“ werden der Wissenschaft und dem interessierten Laien 1819 weitere Archivalien zugänglich gemacht. Damit liegen für die Stadt Gelnhausen insgesamt 2966 Regesten für den Zeitraum 1170 bis 1500 vor. Diese hohe Zahl überrascht, da alle genutzten Archivalien sich nicht in Gelnhausen selbst befinden, sondern über zahlreiche private, kommunale und staatliche Archive verstreut sind.

Wie schon im ersten Band der „Gelnhäuser Regesten“ wurde auch diesmal der Inhalt der Archivalien in Regestenform erfasst. Die Zeugen und Besiegler der Urkunden werden, soweit bekannt, aufgeführt. Es folgt eine Formalbeschreibung des jeweiligen Dokuments mit dem Nachweis der derzeitigen Aufbewahrung unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausfertigungen und deren Verbleib. Anschließend daran werden die wichtigsten Editionen und gedruckten Regestenwerke aufgeführt, in denen die Archivalie abgedruckt wurde.

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