Doktorarbeit: Doping in der DDR

Doping in der DDR

Eine rechtshistorische und strafrechtliche Aufarbeitung

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Strafrecht in Forschung und Praxis, Band 174

Hamburg , 322 Seiten

ISBN 978-3-8300-4818-3 (Print) |ISBN 978-3-339-04818-9 (eBook)

Rezension

[…] Insgesamt leistet die Verfasserin einen wertvollen Beitrag zur nicht völlig befriedigenden Klärung eines betrüblichen, im Kern auf dem ambivalenten Wesen des Menschen beruhenden Kapitels der jüngeren Sportgeschichte. […]

Gerhard Köbler in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 128 (2011) 88


Zum Inhalt

Doping – ein Begriff, der aus dem heutigen Sportgeschehen nicht mehr wegzudenken ist und ein weltweites und immer wieder aktuelles Problem des Spitzensports bezeichnet, wie Skandale bei der Tour de France, den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften zeigen. In den meisten Staaten entspringt Doping dem persönlichen Ehrgeiz des einzelnen Sportlers oder dessen Trainers. In der DDR hingegen war es die Staats- und Sportführung, die Dopingmittel systematisch anwandte, so dass man hier regelrecht von Staatsdoping sprechen muss.

Diesem Thema widmet sich die Autorin im Rahmen einer rechtshistorischen und strafrechtlichen Aufarbeitung.

Der historische Teil der Studie beschäftigt sich mit der in der DDR existierenden Wechselwirkung zwischen Politik und Sport und untersucht die politischen und organisatorischen Strukturen und zeitgeschichtlichen Rahmenbedingungen, die das Staatsdoping in der DDR möglich machten. Darüber hinaus erfolgt eine Darstellung der Entwicklung des Dopings in der DDR in den Jahren 1960 bis 1990.

Im strafrechtlichen Teil befasst sich die Autorin mit den Strafverfahren vor bundesdeutschen Gerichten gegen die Hauptakteure des Dopings im Leistungssport der DDR. Im Vordergrund steht die Untersuchung des Dopings als strafrechtlich relevante Körperverletzung und die Darstellung der unterschiedlich zu bewertenden Fallkonstellationen. Insbesondere werden auch jene strafrechtlichen Gesichtspunkte herausgearbeitet, die in den Strafprozessen nicht zur Sprache kamen bzw. nicht behandelt werden konnten.

Ziel der Untersuchung ist nicht eine abstrakte strafrechtliche Beurteilung von Doping, sondern die Betrachtung realer Fälle vor dem historischen Hintergrund des staatlich organisierten Dopings in der DDR, die es erlaubt auch die aktuelle Diskussion um die strafrechtliche Einordnung von Doping fortzuentwickeln. Insofern ist es auch ein Anliegen der Autorin, bisher wenig beachtete Aspekte der Dopingkriminalität zu beleuchten und einer strafrechtlichen Betrachtung zu unterziehen.

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