Dissertation: Über den Modusgebrauch im althochdeutschen Tatian aus der Sicht von Modalitäten

Über den Modusgebrauch im althochdeutschen Tatian aus der Sicht von Modalitäten

Semantische und statistische Untersuchungen zur Modusdifferenz zwischen dem Lateinischen und dem Althochdeutschen

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PHILOLOGIA – Sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse, Band 141

Hamburg , 268 Seiten

ISBN 978-3-8300-4742-1 (Print) |ISBN 978-3-339-04742-7 (eBook)

Zum Inhalt

Der althochdeutsche Tatian ist eine Bibelübersetzung des Neuen Testaments, d.h., der Text wird getreu der lateinischen Vorlage ins Althochdeutsche übertragen. In Bezug auf den Modus bedeutet dies, dass, wenn im Lateinischen ein Konjunktiv steht, auch im Althochdeutschen ein Konjunktiv stehen sollte. Dies wäre der Idealfall. Jedoch gibt es zahlreiche Abweichungen im Modusgebrauch. Insgesamt finden sich 544 abweichende Belege. Laut Förster (1895) ist der modale Sprachgebrauch im Tatian selbständig und im Allgemeinen frei von der Einwirkung des Lateinischen; er gebe somit die deutsche Eigenart recht gut wieder. Der japanische Germanist widerspricht Förster jedoch dahingehend, dass die Übersetzer frei von der Einwirkung des Lateinischen den althochdeutschen Modus gewählt hätten. Er ist der Meinung, dass die Übersetzer absichtlich einen anderen Modus wählten, und dass dies der Grund für die Modusdifferenzen ist.

Die Untersuchung hat das Ziel, den Modusgebrauch im althochdeutschen Tatian aus der Sicht von Modalitäten zu erläutern. Der Autor möchte dabei Modusdifferenzen zwischen dem Lateinischen und dem Althochdeutschen betrachten und in sprachlicher Hinsicht jeweils mit der entsprechenden genauen Anzahl darlegen, inwieweit die althochdeutsche Übersetzung von der lateinischen Vorlage abweicht. Dabei lassen sich vier Typen unterscheiden, die durch vier Schlüsselwörter bezeichnet sind: stilmarkiert, gängig, abweichend 1 und abweichend 2.

Aus den Untersuchungsergebnissen ergibt sich, dass unter 544 Modusdifferenzen 443 Belege (81,4%) aus der Sicht von Modalitäten erklärt werden können. Dies bedeutet, dass bei der Auswahl des Modus Modalitäten besonders in diesen 443 Belegen auf das Sprachgefühl der Übersetzer einwirkten. Mit anderen Worten: Bezüglich des Modusgebrauchs im althochdeutschen Tatian war der lateinische Urtext relevant.

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