Rüdiger GerlachImperialistisches und kolonialistisches Denken in der politischen Ökonomie Friedrich Lists
Schriften zur Ideen- und Wissenschaftsgeschichte, Band 4
Hamburg 2009, 154 Seiten
ISBN 978-3-8300-4366-9 (Print)
ISBN 978-3-339-04366-5 (eBook)
Zum Inhalt
Friedrich List (1789-1846) gilt als Visionär des technischen Fortschritts und des modernen Industriekapitalismus. Die Leitfrage seiner nationalökonomischen Schriften war, wie sich eine Nation unter den Bedingungen der neuen Wirtschaftsordnung entwickeln und behaupten konnte. Obwohl er als Nationalökonom umstritten war, wurden seine Werke in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts außerordentlich populär. List wurde unter anderem als geistiger Vater eines wissenschaftlich fundierten deutschen Imperialismus und Kolonialismus gefeiert. War aber die Aufteilung der Welt durch wenige Großmächte tatsächlich wirtschaftswissenschaftlich zu legitimieren?
Dieses Buch widmet sich den imperialistischen und kolonialistischen Konzepten in der Nationalökonomie Friedrich Lists. In diesem Zusammenhang werden drei zentrale Fragen behandelt: Welche Bedeutung hatte die Expansion für die ökonomische Entwicklung einer Nation? Welche Konzepte von Herrschaft waren mit ihr verbunden? Welche Rolle spielte der Wettbewerb der Großmächte für die Form und die Geschwindigkeit der Expansion?
Durch diesen Beitrag wird ein Forschungsfeld erschlossen, welches bisher wenig Beachtung in der Geschichtswissenschaft fand – die Rolle der politischen Ökonomie für die Ideengeschichte des deutschen Imperialismus und Kolonialismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Schlagworte
19. JahrhundertEuropäische ExpansionFreihandelFriedrich ListGeschichtswissenschaftImperialismusIndustrialisierungKolonialismusNationalökonomiePolitische ÖkonomieWirtschaftswissenschaftZollpolitikIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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