Georg F. BeckmannUnternehmensinterne Allokationsmechanismen im Produktionsbereich von multinationalen Unternehmen
Eine Analyse aus auktionstheoretischer Perspektive
Schriften zur Konzernsteuerung, Band 15
Hamburg 2009, 340 Seiten
ISBN 978-3-8300-4266-2 (Print)
ISBN 978-3-339-04266-8 (eBook)
Zum Inhalt
Multinationale Unternehmen etablieren häufig ein weltweit verteiltes Produktionsnetzwerk. Dies geschieht nicht nur mit der Absicht lokale Märkte differenziert bedienen zu können, sondern auch, um eine verbesserte Koordination der global verteilten Ressourcen zur Erzielung von Arbitragegewinnen zu gewährleisten. Hierbei werden unabhängig von der Höhe der lokalen Nachfrage, einzelne Produktionsaufträge den international verteilten Werken zugewiesen, um die individuellen Vorteile der verschiedenen Gastländer nutzen zu können. Zu den lokalen Vorteilen zählen unter anderem niedrige Lohnkosten, geringe Rohstoffkosten, aber auch gut ausgebildetes Personal. Die einzelnen Produktionsstandorte eines multinationalen Unternehmens bedienen dabei regelmäßig nicht nur ihren eigenen Markt, sondern sind für vollständige Absatzregionen verantwortlich oder sogar für die Versorgung des gesamten Weltmarkts.
Hier setzt die Studie von Georg Beckmann an. Er geht in seiner Untersuchung von der Annahme aus, dass Auktionen oder allgemein Ausschreibungen einen adäquaten Ansatz für eine mögliche Ausgestaltungsform von unternehmensinternen Marktmechanismen darstellen. Interne Marktmechanismen werden eingesetzt, um der steigenden Komplexität bei Allokationsentscheidungen in multinationalen Unternehmen zu begegnen. Der zentrale Vorteil eines solchen Vergabeinstruments besteht darin, dass die Bieter in einer internen Auktion die Information über ihre niedrigsten Kosten, zu denen sie produzieren könnten, selbst preisgeben. Solche Allokationsmechanismen sind bislang insbesondere im Produktionsbereich nur theoretisch erforscht worden. Hinsichtlich der Verbreitung und Ausgestaltung sowie ihrer Vor- und Nachteile fehlte jedoch jede empirische Erfahrung. Mit Hilfe einer empirischen Untersuchung zeigt der Verfasser die in der Praxis verbreiteten Ansätze auf. Voraussetzung ist dabei zunächst die sorgfältige Erfassung der theoretischen Argumentation zu Auktionen im Kontext von internen Vergabemechanismen für Produktionsprojekte. Auf dieser Basis entwickelt Georg Beckmann ein Idealmodell für Auktionen in multinationalen Unternehmen, an denen er die vorgefundene Realität spiegelt.
Das Buch eignet sich für Wissenschaftler und Praktiker gleichermaßen. Im Rahmen der Untersuchung werden einerseits verschiedene wissenschaftliche Theorien vorgestellt und diskutiert, und andererseits werden praxisrelevante Handlungsempfehlungen zur Etablierung und Optimierung von unternehmensinternen Marktmechanismen im Produktionsbereich gegeben.
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