Barbara WallnerDie Perioiken im Staat Lakedaimon
Studien zur Geschichtsforschung des Altertums, Band 17
Hamburg 2008, 406 Seiten
ISBN 978-3-8300-4016-3 (Print)
ISBN 978-3-339-04016-9 (eBook)
Rezensionen
Viel Fleiß hat W. für die katalogartige Darstellung der Periökengemeinden im östlichen Lakonien aufgewendet […]Lesenswert sind […] die Bemerkungen zum Kult als verbindendem Element zwischen Periöken und Spartiaten (besonders auch die Erörterung der Damonon-Inschrift IG V,1 213).
[…] Die Dissertation bietet als einzige aktuelle Zusammenfassung zu den lakonischen Periöken hilfreiche Einzelbeobachtung und vermittelt einen guten Einblick in die Heterogenität der periökischen Poleis. […]
Zum Inhalt
Der Staatsverband der Lakedaimonier setzt sich zusammen aus drei Hauptgruppen, den Spartiaten, Perioiken und Heloten. Die führende Schicht, die Spartiaten, und die Heloten, „Staatssklaven“, sind in ihrer rechtlichen Stellung eindeutig zu fassen.
Die Perioiken, die stets umfangreichste Gruppierung der freien Bevölkerung Lakedaimons, bieten immer wieder Anlass, neue Hypothesen aufzustellen.
Als Staatsbürger gehören sie wie die Spartiaten dem Staatsverband der Lakedaimonier an. Sie leisten als solche Dienst im Heer und übernehmen dort Führungsaufgaben. Sie leben in kleinen Gemeinden, oft als Poleis bezeichnet, mit lokaler Selbstverwaltung. Sie tragen das Ethnikon ihrer Gemeinde neben der Bezeichnung „Lakedaimonier“.
Durch die Auswertung verschiedener Quellen aus Literatur, Archäologie und Epigraphik gelang es, ausgewählte Perioikengemeinden in der lokalen Organisation des Zusammenlebens zu beschreiben.
Als Ergebnis zeigt sich, dass die Perioiken nicht unterworfene Untertanen der Spartiaten waren. Sie standen wohl mit der Spartiatengemeinde in einer Art „Arbeitsteilung“: die Spartiaten widmeten sich den militärischen und politischen Aufgaben, die Perioiken dem wirtschaftlichen Sektor. Allerdings wurde für die Perioiken auch die militärische Betätigung immer weitreichender: mit abnehmender Spartiatenzahl wurden sie verstärkt zum Heeresdienst herangezogen, um die Armee schlagkräftig zu erhalten.
Dass die Perioiken sich nicht als „unterdrückt“ empfanden, zeigt sich darin, dass sie bis 195 v. Chr., als die Römer den Staatsverband der Lakedaimonier zerschlugen, loyal zur Polis Sparta standen.
Schlagworte
Alte GeschichteAltertumAntikeGeschichtswissenschaftHeerLakedaimonLokalkultePerioikenRechtsstellungSpartaIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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