Doktorarbeit: Strukturelle und pragmatische Verwendungsmuster im bilingualen Sprachgebrauch bei Jugendlichen

Strukturelle und pragmatische Verwendungsmuster im bilingualen Sprachgebrauch bei Jugendlichen

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PHILOLOGIA – Sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse, Band 128

Hamburg , 510 Seiten

ISBN 978-3-8300-3990-7 (Print) |ISBN 978-3-339-03990-3 (eBook)

Zum Inhalt

Mehrsprachigkeit gehört in der globalen Welt von heute eher zur Regel als zur Ausnahme. In der deutschen Minderheit nördlich der deutsch-dänischen Grenze finden wir eine Gruppe Menschen, die mit mehr als einer Sprache aufwachsen und in ihrer Kommunikation von mehreren Sprachen Gebrauch machen. Typisch für die Mehrsprachigkeit in dieser Region ist, dass Familien- und Schul- oder Institutionssprache nur selten übereinstimmen. Das sprachliche Ziel der Institutionen der Minderheiten ist es, ihren Schülern eine muttersprachähnliche Kompetenz in der Minoritäts- und Majoritätssprache zu vermitteln. Gleichzeitig sollen die Schüler die Sprachen funktional trennen. Ziel der Minderheiten ist also ein doppelter Monolingualismus. Doch wie gehen Jugendliche mit ihrer Mehrsprachigkeit und dieser von außen auferlegten Norm um? Und was geschieht, wenn nah verwandte Sprachen miteinander in Kontakt treten?

Im Mittelpunkt stehen Schüler im Alter von 12-14 Jahren, die eine Minderheitenschule besuchen. Das Forschungsinteresse gilt einerseits den Sprachgebrauchsmustern des einzelnen Schülers in der bilingualen Sprechergruppe. Andererseits werden in dieser Untersuchung auch der gruppenspezifische Sprachgebrauch sowie gruppeninterne Sprachnormen analysiert. Die Untersuchung beschäftigt sich mit der bilingualen Kompetenz und Performanz der Schüler. Sie kann somit in zwei Gebiete untergliedert werden, mit sprachstrukturellen Vorkommnissen auf der einen und der pragmatischen Verwendung der Sprachen sowie nicht sprachlichen Faktoren, die für die Sprachverwendung des einzelnen eine Rolle spielen auf der anderen Seite.

Das Buch dient sowohl als Beitrag zur Sprachkontaktforschung, indem es strukturelle Analysen und Interpretationen von sprachlichen Phänomenen liefert, die lexikalische, phonologische oder strukturelle Elemente aus mehr als einer Sprache beinhalten. Gleichzeitig trägt das Buch aber auch dazu bei Mehrsprachigkeit und pragmatischen Sprachgebrauch bei Jugendlichen analysierend darzustellen, indem aufgezeigt wird, wie der einzelne bilinguale Sprecher seine strukturell definierbaren kontaktlinguistischen Merkmale einsetzt, um seine interaktiven und kommunikativen Absichten auszudrücken, und ob und wie er durch sprachliche Wahlen eine bikulturelle Identität markiert. Weiter wird aufgezeigt, dass diese sprachlichen Ausdrucksweisen nicht nur auf spontanen individuellen Wahlmöglichkeiten basieren, sondern teilweise auch Teil einer gruppeninternen Sprachnorm sind, die die Verwendung der bilingualen Strategien beeinflusst.

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