Dissertation: Politik und Massenmedien im Spannungsfeld zwischen Politikvermittlung und Einschaltquoten

Politik und Massenmedien im Spannungsfeld zwischen Politikvermittlung und Einschaltquoten

Betrachtungen und Herausforderungen in der Mediendemokratie

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Schriften zum Medienrecht, Band 17

Hamburg , 268 Seiten

ISBN 978-3-8300-3855-9 (Print) |ISBN 978-3-339-03855-5 (eBook)

Rezension

Wer von Politik und Medien spricht, der spricht von einer Symbiose. Gleiches gilt für Politikvermittlung und Einschaltquoten. Die diesem Komplex gewidmete Arbeit entfaltet das Thema unter einer ganzen Reihe von Aspekten. Dazu zählen: Medialisierung und mediale Darstellungspolitik, daraus entstehende Gefährdungen für demokratische Grundsätze und Institutionen, Rundfunkfreiheit und Rundfunkordnung, Verantwortungskultur durch Media Governance. Alle vier Aspekte werden ausführlich diskutiert. Eingebunden sind sie in eine informative Erörterung der Rolle der Medien im Meinungs- und Willensbildungsprozess sowie grundlegende Aussagen über moderne Politikvermittlung, insbesondere zum Fernsehen als zentralem Wahlkampfmedium. [...]



Zum Inhalt

Seit dem Antritt der Regierung Schröder im Jahr 1998 hat eine neuartige Form von Darstellung der Politik und Staatsführung in die berichtende Medienlandschaft Einzug gehalten. Politiker nutzen die Medien bewusster denn je als Bühne der Selbstdarstellung und Präsentation der eigenen Person. Die Perspektive, aus der politische Informationen wahrgenommen werden, wird einerseits durch das handelnde politische Organ bestimmt, andererseits erfolgt die Publikation und entsprechende Darstellung durch das berichtende Medium. Dieses entscheidet in zunehmendem Maße mit, was dem Bürger und potentiellen Wähler präsentiert wird, wann und wie dies geschieht.

Kritische Grundgedanken zu Politik, Medien und ihrem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis gewinnen vor dem Hintergrund moderner, sich rasant verändernder Mediengesellschaft sowie neuer Techniken an Bedeutung und Brisanz. Anhand ausgewählter Beispiele wird die heutige Rolle der Medien im demokratischen Legitimationsprozess hinterfragt. Es stellt sich die Frage, ob sie nicht dominierend wird und dadurch zu einer Beschädigung der Demokratie führt.
In diesen Bezug sind die beiden zentralen Grundannahmen der Studie zu setzen: Einerseits stellen Medien Politik in einer spezifischen Weise dar, um den Erwartungen ihres Publikums und den Erfordernissen ihrer Formate zu entsprechen. Andererseits inszenieren sich politische Akteure in einer medientauglichen Art, um die Erwartungen der Massenmedien zu erfüllen und damit Resonanz zu finden.

Ein interessengerechter Lösungsweg für ein Zusammenwirken von Politik und Medien im Sinne einer freiheitlich demokratischen Staatsführung kann in einer neuen Form von Media Governance als Konzept für die Funktionsfähigkeit der Medienordnung in der Demokratie liegen. Dabei muss Medienselbstkontrolle in einem intersystemischen Media Governance – Modell in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken.

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