Doktorarbeit: Die Diffusion von Personalinnovationen

Die Diffusion von Personalinnovationen

Eine organisationstheoretische Fundierung und empirische Analyse am Beispiel von Aktienoptionsplänen

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Personalwirtschaft, Band 19

Hamburg , 462 Seiten

ISBN 978-3-8300-3797-2 (Print) |ISBN 978-3-339-03797-8 (eBook)

Zum Inhalt

Spätestens seit Joseph Schumpeter werden Innovationen gemeinhin als Triebfeder der Entwicklung wirtschaftlicher Systeme gesehen. Unternehmen wie Apple sind dann erfolgreich, wenn es ihnen gelingt, Innovationen wie das iPhone hervorzubringen und die Kunden von der Überlegenheit des Produkts zu überzeugen. Der Wunsch, Diffusionsprozesse zu verstehen und wenn möglich gar Einfluss darauf zu nehmen, ist besonders in der Marketingforschung allgegenwärtig. Dabei wird jedoch häufig übersehen, dass Unternehmen erst dann in der Lage sind, innovative Produkte hervorzubringen, wenn ihre Strukturen, Prozessen und Praktiken derer anderer Unternehmen überlegen sind. Besonders Personalinnovationen, die auf das Verhalten der Mitarbeiter abzielen, sind hier von zentralem Interesse.

Betrachtet man verschiedene Organisationen, wird deutlich, dass häufig sehr ähnliche Personalpraktiken eingesetzt werden, seien es Zielvereinbarungsgespräche, spezielle Entlohnungsmodelle oder Arbeitszeitregelungen. Aber stehen hinter dieser Gleichförmigkeit ähnliche Mechanismen wie hinter der Ausbreitung von Produkten zwischen Individuen? Der Verfasser zeichnet zunächst eine detaillierte Landkarte der Diffusionsforschung, stellt den derzeitigen Erkenntnisstand dar und prüft die Übertragbarkeit auf das Verhalten von Organisationen. Weil diese deutlich komplexere Gebilde sind, werden zusätzlich organisationstheoretische Ansätze herangezogen. Ziel ist es, zu erklären, wann und warum Organisationen bestimmte Personalpraktiken einsetzen und andere nicht. Schlichten Effizienzerwägungen werden Erklärungen gegenübergestellt, die Entscheidungen eher im ‘geteilten Glauben an die Wirksamkeit der Praktik’ begründet sehen. Besonders bei Personalpraktiken, deren Konsequenzen oft unsicher sind, scheinen sich Organisationen häufig am Verhalten solcher Unternehmen zu orientieren, die sie selbst als erfolgreich empfinden.

Wie und warum sich Personalinnovationen verbreiten, bleibt letztlich eine empirische Frage. Dem Autor gelingt es, die dargestellten Erklärungsansätze am Beispiel von Aktienoptionsplänen, die sich in den 90er Jahren in Deutschland rapide verbreitet haben, erstmals umfassend empirisch zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen ähnliche Ausbreitungsmuster wie bei neuen Produkten, jedoch gleichzeitig einen deutlich geringeren Verbreitungsgrad als vermutet. Der Autor begründet dieses Ergebnis u. a. durch eine mangelnde institutionelle Verankerung im deutschen System. Diese führt dazu, dass – ganz im Gegenteil zu Systemen angloamerikanischer Prägung – die zunehmende Skepsis gegenüber der Wirksamkeit von Aktienoptionsplänen eine stärkere Ausbreitung verhindert.

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