Doktorarbeit: Das hochbegabte Kind im schulischen Interaktionsprozess der Primarstufe

Das hochbegabte Kind im schulischen Interaktionsprozess der Primarstufe

Eine Studie über Hochbegabungskonzeptionen von Grund- und Sonderschullehrkräften

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Studien zur Schulpädagogik, Band 62

Hamburg , 338 Seiten

ISBN 978-3-8300-3535-0 (Print) |ISBN 978-3-339-03535-6 (eBook)

Rezension

[…] Insgesamt ergibt sich ein interessanter Einblick in die Sichtweisen von Lehrkräften. Dieser Aspekt macht das Buch wertvoll. […]

Swen Neumann in: Labyrinth, 33 (2010)


Zum Inhalt

„Sind Sie ein Intelligenzbolzen? Ihr Humor ist speziell, sie suchen Antworten auf seltsame Fragen: Mitglied beim Hochbegabten-Verein Mensa kann man erst ab einem IQ von 130 werden. Sind Sie ein Superhirn? Der SPIEGEL-ONLINE-Test verrät‘s.“

„Er mag keinen Fußball. Der zwölfjährige Sho Yano hat ein anderes Hobby: die Universität. Nach dem ersten Schuljahr hat er ein Buch geschrieben, das Biologiestudium bereits absolviert - und beginnt jetzt in Chicago sein Medizinstudium.“

Diese Ausschnitte aus der aktuellen Medienlandschaft zeigen, dass das Thema „Hochbegabung“ in den letzten Jahren Hochkonjunktur hat und in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen und diskutiert wird.

Das Werk beleuchtet diesen inflationären Umgang mit dem Thema „Hochbegabung“ kritisch, indem es die Folgen für hochbegabte Kinder in Grund- und Förderschulen anschaulich beschreibt. Der vorherrschende pseudowissenschaftliche Begabungsbegriff, der sich zwischen Mythologie und Pathologie bewegt und je nach ideologischer Ausrichtung instrumentalisiert wird, prägt die Beziehung zwischen Lehrperson und Kind. In diesem Zusammenhang stellt die Autorin besonders auch die berufliche Belastungssituation von Lehrpersonen dar, die in den den letzten Jahren deutlich zugenommen und Auswirkungen auf die Förderung hochbegabter Kinder hat.

Die durchgeführte Studie an ca. 50% der Grund- und Förderschulen im Schulamtsbezirk Soest versucht zu klären, auf welche Dimensionen Lehrpersonen zurückgreifen, wenn sie ein Kind als hochbegabt typisieren und welchen Einfluss Faktoren wie etwa Schulform, Elternhaus oder Berufserfahrung auf diese Typisierung haben. Die Studie stellt somit eine Ergänzung zu einer äußerst defizitären Datenlage im Grundschulbereich bzw. gänzlich fehlender Daten für den Förderschulbereich dar. Vor allem für den Bereich der Förderschulen existieren in Deutschland bisher keine vergleichbaren Studien, die sich mit den spezifischen Gegebenheiten hochbegabter behinderter Kinder bzw. hochbegabter Kinder, die in der Regelschule gescheitert sind, sowie deren Lehrkräften beschäftigen.

Die Ergebnisse der Studie lassen Rückschlüsse auf die Qualität der Interaktion zwischen hochbegabtem Kind und seiner Lehrperson, und damit auch auf den Sinn und die Effizienz der im Schulgesetz NRW verankerten Fördermaßnahmen zu. Auf der Grundlage aller empirischen Ergebnisse stellt die Autorin schließlich Konsequenzen für eine Form von Begabtenförderung dar, die beiden Interaktionspartnern, dem hochbegabten Kind und der unterrichtenden Lehrperson, gerecht werden.

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