Forschungsarbeit: Die Marxsche Vision
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Die Marxsche Vision

Anspruch – Scheitern – historisches Schicksal. Theoriegeschichtliche Reflexionen

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KRITIK UND REFLEXION – Interdisziplinäre Beiträge zur kritischen Gesellschaftstheorie, Band 3

Hamburg , 406 Seiten

ISBN 978-3-8300-3408-7 (Print) |ISBN 978-3-339-03408-3 (eBook)

Zum Inhalt

Neuauflage siehe Aktualisierte und erweiterte Neuauflage

In diesem Buch wird über die geistige Macht und Ohnmacht einer der einflussreichsten Ideen des 19. und 20. Jahrhunderts gesprochen. Im Mittelpunkt stehen die Fragen: Entsprach die Marxsche Vision von der menschlichen Emanzipation in Gestalt einer kommunistischen Gesellschaft den gegebenen ökonomisch-sozialen und kulturell-zivilisatorischen Entwicklungserfordernissen? Hatte diese Vision ein wissenschaftliches Fundament oder war sie von vornherein lediglich eine soziale Verheißung, eine von vielen sozialen Utopien? In theoretisch-logischer Abfolge werden die Erkenntnisse von Marx über Voraussetzungen und Wesenszüge kommunistischer Gesellschaftsverhältnisse dargestellt. Dabei tritt ihr innerer Zusammenhang mit seiner historisch-materialistisch begründeten Freiheitsauffassung deutlich hervor.

Im Weiteren wird nachgewiesen, wie sich die Marxsche Vision in Erwartungen einer baldigen Verwirklichung kommunistischer Prinzipien widerspiegelte (Schriften von Bebel, Kautsky, Bucharin). Es folgt eine Ursachenanalyse, warum im staatlich organisierten Sozialismus der Übergang zu einer theoretisch-strategischen Orientierung, die die reale historische Situation und die Marxschen Erkenntnisse über das Wesen und den Verlauf der menschlichen Emanzipation zu berücksichtigen hatte, erfolglos blieb. Der sich entwickelnde Identitätskonflikt der kommunistischen Idee wird erfasst durch das Darstellen des Verhältnisses von Theorie und Politik, von Öffnung und Block sowie der zunehmenden Ambivalenz innerhalb der Theorie und Strategie des Sozialismus. Er äußerte sich in der Unfähigkeit zur Selbstkorrektur und begünstigte Entartungen. Die Implosion des Sozialismus in Europa war dann jedoch „nur“ ein Glied in einem globalen ökonomisch-sozialen Transformationsprozess. Mit den wissenschaftlich-technologischen Revolutionen reifen Potenzen und Chancen, um mit allen Menschen und für alle Menschen die soziale und geistig-kulturelle Entwicklung voranzubringen und zu nutzen. Geleitet von Marxschen Erkenntnissen wird die Aufmerksamkeit des Lesers auf Konsequenzen gelenkt, die sich aus tiefgehenden strukturellen Veränderungen im Arbeitsprozess für das Verhältnis von Freiheit und sozialer Gerechtigkeit, von ökonomischem Wachstum und sozialem Gleichgewicht ergeben. Die Erörterung des Zusammenhangs von Menschenbild und Gesellschaftsvorstellung (u. a. Hoffnung auf einen „neuen“ Menschen) wird verbunden mit dem Sichtbarmachen neuer Bedingungen und Erfordernisse, aber auch Gefahrenfelder für den kulturell-zivilisatorischen Evolutionsprozess.

Ein Fazit des Buches ist: Dem Scheitern des Versuchs, eine kommunistische Gesellschaft zu errichten, steht nicht entgegen, dass die von Marx gegebene Wesensbestimmung der industriellen Revolution und seine Analyse der durch sie hervorgerufenen ökonomisch-sozialen Entwicklungstrends sich in ihren Grundzügen als richtig erweisen. Diese dialektische Spannung von Niederlage und Bestätigung prägt das Marxsche Erbe.

Das Buch wurde als Beitrag zur kritischen Aufarbeitung der Geschichte der kommunistischen Idee und gegen die Auffassung geschrieben, das Marxsche Werk sei tot.

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