Doktorarbeit: Zouber: Magiepraxis und die geschlechtsspezifische Darstellung magiekundiger Figuren in der höfischen Epik des 12. und 13. Jahrhunderts

Zouber: Magiepraxis und die geschlechtsspezifische Darstellung magiekundiger Figuren in der höfischen Epik des 12. und 13. Jahrhunderts

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Schriften zur Mediävistik, Band 12

Hamburg , 418 Seiten

ISBN 978-3-8300-3100-0 (Print) |ISBN 978-3-339-03100-6 (eBook)

Zum Inhalt

Die Verfasserin widmet sich einem aktuellen Thema der Mediävistik, indem sie sich mit der Rolle und Bedeutung der Magie im Mittelalter beschäftigt und deren Niederschlag in der hochhöfischen Epik untersucht. Das Thema Magie im Mittelalter kann aufgrund der starken Verflechtung mit allen Lebensbereichen der mittelalterlichen Welt kaum isoliert betrachtet werden, sondern muss in einem größeren Rahmen vorgestellt werden. Daher streift die Studie unterschiedliche Fachdisziplinen, wie z.B. die Kulturwissenschaft, die gender-Forschung, die Religionswissenschaft und die Medizingeschichte.
Im Fokus steht die Untersuchung von Darstellung und Funktion männlicher und weiblicher magiekundiger Figuren in ausgewählten epischen Texten des 12. und 13. Jahrhunderts.

Im Einführungsteil werden die Grundlagen der mittelalterlichen Magievorstellung sowie die Verflechtungen der Magie mit verschiedenen Lebensbereichen des Mittelalters als Grundwissen ausführlich dargelegt. Es folgt ein Kapitel zu sog. nichtfiktionalen Texten (z.B. Segen, Beschwörungen, Bußbücher, Predigten), um den Niederschlag der magischen Vorstellungen in diesen Textsorten vorzustellen. Diese beiden ersten Teile dienen als Hintergrund und Vergleichsmaterial für das Hauptkapitel, in welchem das magiekundige Personal in 12 hochhöfischen Epen untersucht wird. Die zentrale Frage ist die nach einer wahrnehmbaren geschlechtsspezifischen Differenz in der Darstellung der Figuren; dafür werden systematisch das zentrale Textcorpus der höfischen Epik über einen Zeitraum von 100 Jahren von ca. 1170 an bearbeitet und alle wichtigen magiekundigen Figuren untersucht.
Weibliche magiekundige Figuren wurden bisher in verschiedenen Forschungsstudien öfter thematisiert als die männlichen Magier; dies ist bedingt durch unzählige Arbeiten über die Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit und auch zahlreiche Veröffentlichungen über die literarische Rezeption antiker Zauberinnen in der neueren Zeit. Das Mittelalter ist durch entsprechende literarische Untersuchungen insgesamt weniger abgedeckt. Eine derartig umfangreiche Untersuchung dieses Figurenpersonals, wie sie diese Studie darstellt, ist bislang ein Desiderat.

Die Ergebnisse der Textanalysen werden in einem ausführlichen Schlusskapitel zusammengeführt und bewertet. Die Unterschiede in der geschlechtsspezifischen Darstellung von männlichen und weiblichen magiekundigen Figuren durch die mittelalterlichen Dichter werden durch diese gebündelte Vorstellung deutlich herausgestellt. Das Ergebniskapitel schließt mit einem Bogen, der zum Beginn der Studie zurückreicht und mögliche Bezüge zur Realitätsebene aufzeigen soll. Diese Bezüge werden - bei aller gebotenen Vorsicht - durch den Vergleich der in den beiden ersten Teilen aufgezeigten, aus nichtfiktionalen Quellen gewonnenen, magischen Vorstellungen mit den Magieelementen in den analysierten Epen des Hauptkapitels aufgezeigt. Ein Ausblick auf weitere Entwicklungstendenzen des Themas ’Magie in der Literatur’ schließt das Werk ab. Das umfangreiche Autoren-, Werk-, Figuren- sowie ein gesondertes Sachregister erleichtern den Zugriff auf einzelne Inhalte des Buches.

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