Carolin FußThe Impact of Outsourcing on Banking Efficiency
Empirical Evidence from the US Banking Industry
- in englischer Sprache -
Finanzmanagement, Band 43
Hamburg 2007, 450 Seiten
ISBN 978-3-8300-2994-6 (Print)
ISBN 978-3-339-02994-2 (eBook)
Zum Inhalt
In der jüngsten Vergangenheit haben zahlreiche Banken durch Outsourcing auf den sich verstärkenden Wettbewerbsdruck reagiert. Der Begriff "Outsourcing" bezeichnet dabei die teilweise oder vollständige Auslagerung vormals intern erbrachter Leistungen auf einen oder mehrere Dienstleister. Eine derartige Aufteilung von Wertschöpfungsaktivitäten hat sich als Form der institutionellen Leistungserbringung in produzierenden Branchen seit langem etabliert. Die meisten Banken stehen bei der Industrialisierung und inter-organisationalen Optimierung ihrer Geschäftsprozesse jedoch noch am Anfang.
In Zeiten einer fortschreitenden Deregulierung, Konsolidierung und Internationalisierung vieler nationaler und regionaler Bankenmärkte sehen viele Banken in Outsourcing die Möglichkeit, ihre operationale Effizienz zu erhöhen. Ob Outsourcing aber ein geeignetes Instrument zur Effizienzsteigerung darstellt, ist bislang empirisch noch unerforscht. An dieser Fragestellung setzt die Verfasserin an.
Die Autorin resümiert eingangs die wesentlichen Beiträge der empirischen Outsourcingforschung im Bankenbereich. Anschließend erörtert sie die grundlegenden Effizienzbegriffe und Methoden zur empirischen Effizienzmessung, bevor sie die US-amerikanische Bankenindustrie als Untersuchungsobjekt der eigenen empirischen Analyse skizziert.
Den Kern der eigenen empirischen Untersuchung bilden vier Forschungsfragen. Die erste beschreibt eine Längsschnittsanalyse der Effizienzwerte von auslagernden Banken in den Jahren vor und nach der Outsourcingtransaktion. Die zweite Forschungsfrage ergänzt die zuvor gefundenen Ergebnisse um den Vergleich mit einer Kontrollgruppe, um auf diese Weise dezidiertere Aussagen über die relative Vorteilhaftigkeit von Outsourcing treffen zu können. Die Forschungsfragen drei und vier untersuchen die Attraktivität von einzelnen Outsourcingstrategien und funktionalen Outsourcingschwerpunkten (zum Beispiel IT- und Business Process Outsourcing).
Die Ergebnisse der Studie weisen auf einen deutlichen temporären Effizienzverlust infolge von Outsourcingtransaktionen hin, der erst drei Jahre nach der Durchführung der Auslagerungsmaßnahme teilweise wieder ausgeglichen werden kann. Die späte Effizienzverbesserung lässt sich vor allem durch eine verbesserte Faktorallokation gegenüber der vormaligen Internalisierung der betroffenen Leistungen begründen. Obwohl Outsourcing also keine permanenten Effizienzgewinne ermöglicht hat, schneiden Banken, die sich nicht an Outsourcing beteiligt haben, noch schlechter ab. Ihre durchschnittliche Effizienz sinkt kontinuierlich, was im wesentlichen durch eine suboptimale Faktorkombination verursacht wird. Auf der Ebene der einzelnen Outsourcingstrategien weisen nur solche Transaktionen, die umfangreiche organisatorische Veränderungen mit sich bringen, auf eine Effizienzverbesserung hin, wohingegen periphere Outsourcingmaßnahmen nicht in der Lage sind, die Effizienz nachhaltig positiv zu beeinflussen. Bei der Unterscheidung von Outsourcingvorhaben nach ihrem funktionalen Fokus verzeichnen Banken, die Teile oder die Gesamtheit ihrer IT-Infrastruktur Dienstleistern übereignen, die deutlichsten Effizienzsteigerungen, während Business Process Outsourcing keine Effizienz fördernde Maßnahme darstellt.
Die Studie schließt mit einer gesamtwirtschaftlichen Einordnung der gefundenen Ergebnisse und einem Ausblick auf weiteren Forschungsbedarf.
Schlagworte
BankenBetriebswirtschaftslehreData Envelopment AnalysisEffizienzITMalmquist IndexOutsourcingProduktivitätIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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