Forschungsarbeit: Eigennamen in der Fachkommunikation

Eigennamen in der Fachkommunikation

Onomastik der Moderne - eine moderne Onomastik? Ein kritisches Plädoyer für eine interdisziplinäre Methodologie

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Angewandte Linguistik aus interdisziplinärer Sicht, Band 8

Hamburg , 226 Seiten

ISBN 978-3-8300-2738-6 (Print) |ISBN 978-3-339-02738-2 (eBook)

Zum Inhalt

Die Namenkunde (Onomastik) ist in der modernen Wissenschaftslandschaft keine rein linguistische Disziplin mehr, die sich mit lediglich lexikalischem Interesse allein auf die Einzelnamen konzentriert. Vielmehr ist sie nunmehr eingebunden in ein Wissenschaftsgeflecht, das Soziologie, Pragmatik, Anthropologie, Kulturwissenschaft und Semiotik mit erfaßt. Der Forschungsgegenstand ‘Eigenname‘ verlangt darüber hinaus auch noch Beachtung durch die Psychologie, Wirtschaft und Jura.

Neben einer solchen interdisziplinären Einbindung findet der Name aber auch eine gezielte Beachtung im Alltag: Eine Fülle von Situationen der Lebenspraxis (Geburt, Taufe, Eheschließung, Kinderkuscheltiere, Haustiere, Gegenstände usw.) und Formen des gesellschaftlichen Umgangs (Höflichkeit, Begrüßen, Briefanrede, Gesprächseröffnungen, Dialogschließungen usw.) sind in Ritualen und Konventionen standardisiert, wobei die Namen in vielfältiger Weise eine zentrale Rolle der Textgestaltung und des Gesprächsverlaufs innehaben.

Dabei wird nicht nur die kulturelle Relevanz, sondern auch, darüber hinaus, z.B. bei der Translation (Übersetzen) oder in der transnationalen Wirtschaftskommunikation, die interkulturelle Dimension des Eigennamens sinnfällig. Sie entscheidet zu einem gewichtigen Teil über Signale der Integration, des kulturellen Wissens, des Mißverstehens und Mißtrauens, der fremdkulturellen Toleranz, der Sympathie, der Vertrauensbildung und Anerkennung.

Entscheidend sind solche Prozesse gerade in der Fachkommunikation, die das beruflich-fachliche Handeln begleitet. Eigennamen in der fachbezogenen Kommunikation, Eigennamen-im-Fach aber eigens auszugrenzen aus den Vorkommen der Alltagswelt, erscheint aus verschiedenen Aspekten heraus nur bedingt (bei Termini z.B.) sinnvoll. Eine Analyse auf rein lexikalischer Ebene jedenfalls erweist sich als unbrauchbar, um Namen in der Arbeitswelt eigens auszuweisen. Vielmehr sind hier komplexe Dimensionen der Methodik gefordert: diese muß eine spezifische Interdisziplinarität des analytischen Vorgehens berücksichtigen und die Kulturgebundenheit von Eigennamen und ihre Verwendung in Texten beachten.

Das Buch zeigt in kritischer Auseinandersetzung mit wissenschaftskonservativen Vorschlägen zu den Eigennamen in der Welt des fachlichen Handelns ein breites Spektrum auf, in dem die moderne Onomastik die Eigennamen sieht und analysiert.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

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