Doktorarbeit: Das württembergische Hoforchester im 19. Jahrhundert

Das württembergische Hoforchester im 19. Jahrhundert

Untersuchungen zur Anstellungspraxis

Hardcover mit Schutzumschlag

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Studien zur Musikwissenschaft, Band 8

Hamburg , 364 Seiten

ISBN 978-3-8300-2192-6 (Print) |ISBN 978-3-339-02192-2 (eBook)

Rezension

[...] Der Weg zur festen Orchesterstelle war steinig: Mitunter entschied nicht ein Probespiel, sondern Protektion. Wer wählte angesichts solcher Unwägbarkeiten den Beruf des Orchestermusikers? Welche Karrierewege lassen sich ausmachen? Der Musikwissenschaftler Josef M. Wagner hat diese von der Forschung lange vernachlässigten Fragen anhand des Stuttgarter Hoftheaters untersucht. Seine verdienstvolle Studie gewährt Einblicke in den Mikrokosmos des höfischen Lebens. [...]

Stuttgarter Zeitung, Mittwoch, 7. Juni 2006


Zum Inhalt

Bislang unveröffentlichte Dokumente bilden die Grundlage dieser sozialgeschichtlichen Darstellung. Zum ersten Mal wird hier innerhalb einer reichen Überlieferung des Materials ein Quellenbestand gründlich und vollständig ausgewertet, der für die sozialgeschichtliche Forschung an herausragender Stelle steht: die Personalakten der Stuttgarter Hoforchestermusiker.

Die Monographie gibt einen Einblick in Funktionsweise und Strukturen eines Hoforchesters: Wie funktionierte der Betrieb unter dem Blickwinkel von Anstellungsverfahren: Wie kamen die Berufungen von Musikern zustande? Welche Bewerbungswege gab es für potentielle Anwärter? Wie war deren erforderliche Ausbildung? Wer hatte bei Einstellungen maßgeblich mitzusprechen? Wie war das Procedere? Es wird ein anschauliches Bild des Innenlebens eines Hoforchesters im 19. Jahrhundert entworfen. Anstellungsvorgänge sind Teil des Prozesses, der sich mit der Herausbildung und Etablierung eines öffentlichen Musiklebens abspielt. Der Leser erfährt den Wandlungsprozeß des Königlich Württembergischen Hoforchesters zu einem bürgerlich geprägten städtischen, modern strukturierten Klangkörper.

Das Buch liefert eine komplette Edition unbekannter Quellen, stellt somit einen unschätzbaren Fundus an Material zur Hoftheatergeschichte dar: Die Personal-Listen liefern viel Neues zum Werdegang einzelner, auch namhafter Musiker sowie zur internationalen Verflechtung von Hofkapellen. Weitere Besonderheiten: eine Liste aller im 19. Jahrhundert nachgewiesenen Hofkapellmusiker und eine Tabelle des Orchesterbestandes der Stuttgarter Hofkapelle im 19. Jahrhundert, der hier zum erstenmal auf eine bisher noch nicht dagewesene chronologische Dichte gebracht wurde.

Das Werk beschließen Zeugnisse einer für das Württembergische Hoforchester einzigartigen Einrichtung, dem Musikinstitut im Stuttgarter Waisenhaus: Stundenpläne, Musikinstrumenten-Inventar, thematischer Katalog der Musikalien u. a.
Nach fast einhundert Jahren liegt hiermit eine moderne Monographie vor, die auf den Akten des Hoftheaters beruht. Somit füllt sie eine Lücke in der Erforschung und Neubewertung des Hoftheaterlebens im 19. Jahrhundert.

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