Doktorarbeit: Kunstfreiheit im Theater

Kunstfreiheit im Theater

Theater zwischen Beschränkung und Förderung durch den Staat

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Studien zum bayerischen, nationalen und supranationalen Öffentlichen Recht, Band 1

Hamburg , 374 Seiten

ISBN 978-3-8300-1905-3 (Print) |ISBN 978-3-339-01905-9 (eBook)

Zum Inhalt

"Wer ins Theater geht, kann sicher sein, dass die Aussprache sich auf unartikuliertes Schreien beschränkt, jemand auf die Bühne kotzt, pinkelt oder unaussprechliche Körperflüssigkeiten von sich gibt. Wir haben die Augen zugemacht, damit wir diesen Abend ertragen. Warum finanziert man so einen Regisseur auch noch mit Steuergeldern?"

– Das sind häufige Zuschauerreaktionen nach dem Besuch einer modernen Theaterproduktion. Man muss nicht einmal selbst Theaterbesucher sein, um festzustellen, dass das heutige Theater die Gemüter in besonderem Maße erregt.

Das Buch beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Staat und Theater, das vor allem von der Kunstfreiheitsgarantie des Grundgesetzes geprägt ist. Theater und Staat begegnen sich in zwei Problemkreisen, die die beiden Schwerpunkte der Untersuchung bilden: staatliche Eingriffe und staatliche Theaterförderung.

Zum einen greift der Staat regelnd in den Bereich des Theaters ein: Das ist insbesondere dann der Fall, wenn eine Theateraufführung von den Behörden verboten wird oder Schauspieler strafrechtlich verfolgt werden. Hier muss die Frage beantwortet werden, welchen Schutz die Kunstfreiheit dem Theater gewährt und wie weit das Theater gehen darf. Auf diesem Gebiet stellt sich staatliches Handeln als Freiheitsbegrenzung für das Theater dar.

Auf der anderen Seite aber ist der Staat auch Freiheitsspender für das Theater: In weiten Teilen wird das Theater erst durch die finanzielle Unterstützung des Staates möglich. Ohne öffentliche Subventionierung würde das Theaterleben in Deutschland zusammenbrechen. Die Bandbreite staatlicher Theaterförderung reicht von der Gewährung von Zuschüssen an private Theater bis hin zum Betrieb von staatlichen Theatern. Dabei hängen die Fragen der Freiheitsförderung eng mit denen der Freiheitsbegrenzung zusammen: Zum einen schon deshalb, weil die staatliche Theaterförderung ihre Grundlage in der Kunstfreiheitsgarantie selbst hat und auch in ihrer detaillierten Ausgestaltung maßgeblich von dieser geprägt wird. Zudem lassen sich Freiheitsermöglichung und Freiheitsbegrenzung nicht immer deutlich trennen: Einseitige Förderung kann schnell in eine Freiheitsbegrenzung für die von der Förderung nicht umfassten Theater umschlagen. Auch der zunehmende Konflikt von Publikumserwartung und künstlerischer Selbstverwirklichung muss rechtlich beachtet werden: Theaterförderung ist nicht nur Künstlerförderung, sondern auch Publikumsförderung.

Zahlreiche Beispiele aus dem Theaterleben illustrieren die rechtliche Problematik und zeigen die praktische Relevanz. Daneben bietet die Arbeit einen historischen Überblick über das Verhältnis von Staat und Theater in Deutschland.

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