Mathias IffertDie Inhaltsstruktur des Geschichtsbewusstseins
Empirische rekonstruktionslogische Analyse und Theoriebildung
Didaktik in Forschung und Praxis, Band 22
Hamburg 2005, 410 Seiten
ISBN 978-3-8300-1793-6 (Print)
ISBN 978-3-339-01793-2 (eBook)
Zum Inhalt
Drei Fragen, deren Beantwortung dem Menschen Identität verspricht. Drei Fragen auch, die den Menschen zu anderen Menschen und in die Zeit stellen. Drei Fragen also, die ihm Geschichte zuweisen.
In der Forschung zum Geschichtsbewusstsein werden seine Inhalte bislang weitgehend stiefmütterlich behandelt - erweisen sie sich doch allzu häufig als instabil und vorübergehend. Und doch sind sie es, mit denen der Mensch immer wieder neu auf die drei gestellten Fragen antwortet. Der Autor dieser Studie hat diese scheinbar flüchtigen Wesen zum Gegenstand einer wissenschaftlichen Suche gemacht. Um den Inhalten des Geschichtsbewusstseins und ihrer Struktur nahe zu kommen, geht er nicht den Weg einer theoretisch orientierten Darstellung und auch nicht den einer empirischen Untersuchung ohne höheren Abstraktionsanspruch. Er geht einen Weg dazwischen, der jedoch kein Mittelweg sein will, sondern eine Brücke: Mit größtmöglicher Transparenz wird aus empirischen Fallanalysen genuin herauswachsend ein Theorieangebot zur Inhaltsstruktur des Geschichtsbewusstseins entwickelt. Dazu werden zunächst die Spuren verfolgt, die das Geschichtsbewusstsein in den Geschichten hinterlassen hat, die zwei Menschen über sich, ihre Deutung der Vergangenheit, ihr Verständnis der Gegenwart und ihre Perspektive auf die Zukunft erzählt haben. Diese Spuren werden im wahrsten Sinne wortwörtlich genommen; mit der Methode der objektiven Hermeneutik wird in extensiver und transparenter Deutungsarbeit nach dem Strukturzusammenhang des jeweiligen Geschichtsbewusstseins gefragt. Das sich im Einzelnen zeigende Allgemeine ist Thema der Theoriebildung nach der fallanalytischen Arbeit. Drei Dimensionen werden bestimmt, mit denen sich die Inhaltsstruktur des Geschichtsbewusstseins beschreiben lässt. Das gewonnene Wissen um das Zusammenspiel aus historischer Materialisierung, historischer Individuierung und historischer Vergemeinschaftung eröffnet einen neuen Blickwinkel für das Verstehen der Antworten, die der Mensch auf die drei Fragen gibt:
Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich?
Schlagworte
GegenwartsverständnisGeschichtsbewusstseinGeschichtsdidaktikhistorische Identitäthistorisches BewusstseinPädagogikPhilosophieVergangenheitsdeutungZukunftsperspektiveIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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