Martin BablMonetäre Institutionen, Ordnungspolitik und Wirtschaftswachstum
Eine Untersuchung am Beispiel der Transformationsländer Mittel- und Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion
Schriftenreihe der Forschungsstelle für Bankrecht und Bankpolitik an der Universität Bayreuth, Band 3
Hamburg 2005, 514 Seiten
ISBN 978-3-8300-1728-8 (Print)
ISBN 978-3-339-01728-4 (eBook)
Zum Inhalt
Die Bedeutung des Finanzsektors und seines institutionellen Designs fristete in den vorherrschenden wachstumstheoretischen Überlegungen lange Zeit ein Schattendasein. Erst in jüngster Zeit fand in Folge einer wachsenden Anzahl empirischer Studien die Hypothese vermehrt Anklang, dass dem finanziellen Sektor eine Schlüsselrolle im Wachstumsprozess von Volkswirtschaften zukommt.
Angesichts eines dramatischen Wachstumseinbruchs, welchem die Staaten Mittel- und Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion zu Transformationsbeginn ausgesetzt waren, scheint deswegen eine nähere Betrachtung dieses Sektors durchaus sinnvoll.
Die Besonderheiten der Umbruchsituation stellen diese Länder zudem vor die Herausforderung, einen marktwirtschaftlichen Finanzsektor und dessen Regelwerk von Grund auf zu kreieren.
In der vorliegenden Arbeit soll daher der Versuch unternommen werden, neben dem potentiellen Wachstumsbeitrag des Finanzsektors parallel die entscheidende Bedeutung des konkreten institutionellen Designs für die Herausbildung eines effizienten Finanzsektors in Transformationsökonomien herauszuarbeiten. Überdies wird gezeigt, dass das institutionelle Design maßgeblich an aktive ordnungspolitische Weichenstellungen geknüpft ist. In diesem Sinne versucht die Untersuchung auch, unter Beachtung der Ausgangsbedingungen einen Beitrag zur Theorie des Institutionenwandels zu leisten. Auf der Makroebene angesiedelte ordnungstheoretische Überlegungen sowie auf der Mikroebene verhaftete institutionelle Überlegungen einerseits und die Bedeutung des Finanzsektors als Schlüsselbereich in der wirtschaftlichen Entwicklung andererseits werden so zu einer Synthese verschmolzen.
Nach Darlegung der allgemeinen theoretischen Grundlagen im ersten Teil der Arbeit werden im zweiten Teil spezifische institutionelle Maßnahmen im Banken- und Börsenwesen (z. B. Eigenkapitalstandards, Regulierung des Insiderhandels) unter ordnungspolitischem Blickwinkel diskutiert. Das sich dort bereits in Einzelfallevidenz andeutende Hauptergebnis der Untersuchung bestätigt sich im Rahmen diverser multipler Regressionsanalysen im dritten Teil der Arbeit:
"Institutions matter" gilt mit Hinblick auf die Wachstumsentwicklung in den Transformationsländern nicht nur in allgemeiner Form, vielmehr finden sich Hinweise, dass zumindest im Untersuchungszeitraum 1991-2001 der Entwicklungsstand monetärer Institutionen, der seinerseits wiederum von der Verfolgung aktiver ordnungspolitischer Weichenstellungen abhängt, eine maßgebliche Rolle spielt.
Schlagworte
BankrechtBetriebswirtschaftslehreFinanzsektorInstitutionenOrdnungstheorieOsteuropaTransformationVolkswirtschaftslehreWirtschaftswachstumIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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