Doktorarbeit: Mobbing aus pädagogisch-systemischer Perspektive

Mobbing aus pädagogisch-systemischer Perspektive

- Analyse mobbingfördernder Elemente und Darstellung mobbingpräventiver und -bewältigender Maßnahmen in Arbeitssystemen -

Buch beschaffen

Schriften zur Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie, Band 9

Hamburg , 412 Seiten

ISBN 978-3-8300-1347-1 (Print)

Zum Inhalt

Mobbing – ein immer weiter wachsendes Phänomen unserer Zeit oder ein schon immer übliches Verhalten an Arbeitsplätzen?
Doch was genau bedeutet Mobbing überhaupt? Wie beginnt ein Mobbingprozeß und wodurch wird er geschürt’? Müssen sich an dessen Ende zwangsläufig ‘Täter’ und ‘Opfer’, ‘Gewinner’ und ‘Verlierer’ gegenüberstehen? Gibt es bei einem einmal begonnenen Mobbingverlauf keine Auswege wie es populäre Mobbingdarstellungen propagieren? Gibt es bestimmte Persönlichkeiten oder Arbeitsplätze, die besonders mobbinggefährdet sind?

Solche und andere Fragen zum Thema Mobbing beantwortet die vorliegende Arbeit auf der Grundlage einer systemischen Sichtweise. Diese geht über verbreitete Täter-Opfer-Perspektiven und einseitige Schuldzuschreibungen hinaus und ermöglichen dadurch eine umfassendere Sicht der Mobbingentstehung und -eskalation, aber auch der Präventions- und Lösungsmöglichkeiten. Im Einzelnen wird diese ‘ganzheitlichere’ Analyse eines Mobbingsystems erreicht, indem nicht nur die ‘subjektiven Deutungen’ der mobbingbeteiligten Personen betrachtet werden, sondern auch deren wechselseitige kommunikative Beziehungen. Als ‘mobbingbeteiligt’ gelten wiederum nicht nur die ‘klassischen’ Täter und Opfer, sondern auch (oft untätige, aber dennoch einflußnehmende) Kollegen, Vorgesetzten oder außerhalb eines direkten Arbeitssystems stehende Personen, wie ehemalige Mitarbeiter oder Kunden. Weitere wichtige Aspekte einer systemischen Mobbinganalyse sind fördernde und hindernde Regeln an Arbeitsplätzen, durch deren Kenntnis oft erst deutlich werden kann, welchen Ursprung Mobbing hat: So kann z.B. in einem Unternehmen die (verdeckte) Regel gelten, dass Frauen nicht in Führungspositionen gehören und jede in der Hierarchie aufsteigende Frau nicht zum Unternehmen ‘paßt’ und deshalb aus dem System fällt. Neben solchen mobbingfördernden Regeln gibt es auch eine mobbingfördernde Arbeitsumgebung, die Kooperation verhindert und dadurch Konkurrenzverhalten und Mobbing fördert. Erst durch die Betrachtung dieser verschiedenen systemischen Elemente kann eine Mobbingentstehung und –weiterentwicklung deutlich werden und über die meisten vorhandenen Mobbingdarstellungen hinausgehen.

Die zur Beantwortung der genannten Fragen gewonnenen Daten stammen dabei aus qualitativen Interviews mit verschiedenen Zielgruppen: Personen, die sich aktuell in einem Mobbingprozeß befinden; Personen, die einen Mobbingprozeß abgeschlossen und den Arbeitsplatz (zunächst unfreiwillig) verloren und Personen, die sich erfolgreich gegen Mobbing gewährt haben und damit den Behauptungen entgegenstehen, ein Mobbingprozeß verlaufe unaufhaltsam und ein ‘Opfer’ sei immer ein ‘Opfer’. Auch diese forschungsmethodische Vorgehensweise stellt eine Besonderheit der vorliegenden Arbeit dar und ermöglicht so neue und bisher nicht vorhandene Lösungen von Mobbing an Arbeitsplätzen!

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