Claus BarkmannPsychische Auffälligkeit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Ein epidemiologisches Screening
Studien zur Kindheits- und Jugendforschung, Band 32
Hamburg 2004, 204 Seiten
ISBN 978-3-8300-1290-0 (Print)
Zum Inhalt
Kinder und Jugendlich gehören zu den besonders schutzwürdigen Gruppen der Gesamtbevölkerung. Die noch wenig ausgeprägten persönlichen Ressourcen und Abwehrstrategien zur Bewältigung psychischer Belastungen machen sie besonders vulnerabel. Sie sind in ihrer seelischen Entwicklung von ihrer Umwelt und ihren Eltern sozial und biologisch abhängig und durch ihre altersbedingt begrenzte Urteilsfähigkeit und Selbstbestimmungsmöglichkeit auf Erwachsene angewiesen. Außerdem wird im Kindes- und Jugendalter der Grundstein für die psychische Gesundheit im Erwachsenenalter gelegt.
Die meisten seelischen Erkrankungen im Erwachsenenalter könnten durch rechtzeitige Vor- und Fürsorge im Kindes- und Jugendalter vermieden werden. Vermutlich werden bundesweit jährlich Millionen Euro für die Versorgung psychisch kranker Erwachsener ausgegeben, deren Erkrankung durch geeignete Information, Präventionsprogramme oder gezielte Therapie schon im Kindes- und Jugendalter hätte vermieden werden können.
Mediale Sensationsberichte über jugendliche Amokläufer, Selbstmörder, Gewalt von Jugendbanden, Drogenabhängigkeit, magersüchtige Mädchen sowie vermeintlich aufmerksamkeitsgestörte und hyperaktive Kinder rücken die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zunehmend in den Fokus des allgemeinen Interesses. Laufende oder demnächst beginnende Untersuchungen der WHO, der EU und des Bundes sowie die zunehmende Etablierung einer eigenständigen klinischen Psychologie des Kindes- und Jugendalters begleiten diesen gesellschaftlichen Trend auf fachlicher Ebene. Bislang durchgeführte Untersuchungen zur psychischen Auffälligkeit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland basieren auf Stichproben ausgewählter Erhebungsregionen, begrenzter Größe, begrenzter Altersstruktur oder verwenden unklare Kriterien der Fallbestimmung.
Mit der vorliegenden Arbeit werden erstmalig psychosoziale Lebensumstände, psychische Auffälligkeiten und Zusammenhänge zwischen diesen beiden Merkmalsbereichen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland in einer großen Stichprobe von ca. 2000 Familien repräsentativ für die gesamte Bundesrepublik aus Sicht der Eltern und Jugendlichen erfasst.
Schlagworte
EpidemiologieGesundheitJugendlicheKinderPrävalenzPsychische AuffälligkeitPsychologieScreeningIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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