Doktorarbeit: Psychische Belastungen infertiler Paare bei neuen Verfahren reproduktionsmedizinischer Behandlung

Psychische Belastungen infertiler Paare bei neuen Verfahren reproduktionsmedizinischer Behandlung

Ergebnisse einer Querschnittsstudie mit 299 Paaren

Buch beschaffen

Forschungsarbeiten und Ergebnisse aus der psychosomatischen Medizin und Psychotherapie, Band 1

Hamburg , 178 Seiten

ISBN 978-3-8300-1272-6 (Print)

Zum Inhalt

Bisherige psychosomatische Studien beschränken sich auf die Belastung der Frauen insbesondere bei weiblicher Sterilität. Neue Verfahren der Reproduktionsmedizin ermöglichen aber auch Paaren mit sterilen Männern ein gemeinsames Kind zu haben.

Studien zur Bewältigung dieser Behandlungen, die auch für Männer einen erheblich größeren Aufwand bedeuten, stehen bisher aus. Aus diesem Grunde war das Ziel dieser retrospektiven Studie die Bestimmung psychischer Belastungen durch den unerfüllten Kinderwunsch und dessen reproduktionsmedizinische Behandlung in Abhängigkeit von den verschiedenen Behandlungsverfahren (IVF, ICSI und MESA/TESE) bei Männern und Frauen.

Hierzu erhielten alle Paare, Männer und Frauen getrennt, eines Jahres einen Fragebogen, welcher diesbezügliche Fragen und standardisierte Skalen zu Depressivität und Selbstwertgefühl beinhaltete. Der Rücklauf betrug 63% (299Paare). Die Daten der nicht teilnehmenden Paare wurden anhand der Krankenakten ausgewertet.

Es zeigte sich, dass vermehrt Paare teilnahmen, bei denen eine Schwangerschaft eingetreten war. Für Frauen fanden sich nur geringe Unterschiede bezüglich der Belastungen durch unerfüllten Kinderwunsch in Abhängigkeit der Behandlungsverfahren. Frauen der IVF-Gruppe fühlten sich am stärksten für die Kinderlosigkeit verantwortlich, die der ICSI- und MESA/TESE-Gruppe am wenigsten, ohne dass dies Einfluß auf die empfundenen Belastungen durch die Kinderlosigkeit und die Behandlung hat.

Die Hauptlast der Behandlung lag bei den Frauen, die vor allem bei erfolgloser Behandlung vermehrt an psychologischer Hilfe interessiert waren. Bei ¼ der Frauen lag der generell erhöhte Depressivitätswert im klinisch relevanten Bereich. Dieser hing von Behandlungsdauer und Erfolg, sowie von den Belastungen des Partners ab. Eine bestehende Schwangerschaft vermochte die Depressivität nicht zu reduzieren. Bei den Männern zeigten sich die aus den MESA/TESE- und ICSI-Gruppen stärker durch die Behandlung belastet, ohne dass sich generell erhöhte Depressivitätsmerkmale oder Selbstwerteinbußen fanden.

Klinisch relevante Risikomerkmale für psychische Belastungen der Männer und Frauen werden herausgearbeitet und diskutiert. Die Ergebnisse werden ausführlich für Männer, Frauen und Paare, sowie nach Behandlungsverfahren erläutert und mit Ergebnissen anderer Studien verglichen.

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