Dissertation: Zur Bedeutung der Agenda in Tarifverhandlungen

Zur Bedeutung der Agenda in Tarifverhandlungen

Eine ökonomische Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Arbeitszeit als Verhandlungsthema

Buch beschaffen

Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 91

Hamburg , 314 Seiten

ISBN 978-3-8300-1095-1 (Print)

Zum Inhalt

Jährliche Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften gehören zu den großen Ritualen in Deutschland. Die in Tarifverträgen festgelegten Arbeitsbedingungen sind Mindeststandards, unmittelbar verbindlich für die Mitglieder der vertragschließenden Parteien, de facto gültig fast für die gesamte Arbeitnehmerschaft.

Die traditionelle ökonomische Analyse fasst Tarifverhandlungen im Wesentlichen als Auseinandersetzungen über die Höhe des Lohns auf. Dabei gerät aus dem Blickfeld, dass Tarifverträge neben Entgelten auch eine Vielzahl anderer Arbeitsbedingungen festlegen. Vor diesem Hintergrund verfolgt die vorliegende Publikation zwei Ziele. Zum einen dokumentiert sie den aktuellen Stand des jungen Forschungszweigs, der die Bedeutung der Multidimensionalität und speziell der Agenda im Tarifverhandlungsprozess untersucht. Zum anderen erweitert der Beitrag die laufende wissenschaftliche Diskussion, in dem er das Thema Arbeitszeitverkürzung als Verhandlungsgegenstand in den Mittelpunkt expliziter Agenda-Überlegungen stellt. In zwei Modellen untersucht der Autor, welche Bedeutung die Arbeitszeit für die Tarifparteien besitzt, wenn diese strategische Entscheidungen über die Zusammensetzung ihres Forderungskatalogs in den Verhandlungen treffen. Es wird gezeigt, unter welchen Bedingungen es für Arbeitgeber und Gewerkschaften optimal sein kann, die Arbeitszeit mit ihren spezifischen Wirkungen auf Produktivität, Kosten und individuelles Wohlbefinden der Arbeitnehmer auf die Agenda der Verhandlungen zu setzen. Dabei wird das verwendete ökonomische Instrumentarium stets auf seine Eignung für die Abbildung des Tarifgeschehens in Deutschland geprüft.

In Abgrenzung zu den existierenden Forschungsbeiträgen, die überwiegend aus dem angelsächsischen Raum stammen und damit ein in weiten Teilen stark divergierendes institutionelles Umfeld analysieren, betrachtet die Stefan Preiß die Besonderheiten des deutschen Tarifgeschehens. Im Zentrum steht das Wechselspiel zwischen Gewerkschaftsführung, Gewerkschaftsbasis und Betriebsräten, auf dessen Grundlage die Funktionäre der Arbeitnehmervertretung eine optimale Agenda-Strategie für anstehende Tarifverhandlungen bestimmen.

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