Doktorarbeit: Der Einfluss des Fernsehens auf die Entwicklung von Lesekompetenzen

Der Einfluss des Fernsehens auf die Entwicklung von Lesekompetenzen

Eine Längsschnittstudie vom Vorschulalter bis zur dritten Klasse

Buch beschaffen

Studien zur Kindheits- und Jugendforschung, Band 28

Hamburg , 300 Seiten

ISBN 978-3-8300-1028-9 (Print)

Zum Inhalt

Bereits seit den fünfziger Jahren ranken sich verschiedenste Annahmen und Gerüchte um die Frage, ob das damals neu eingeführte Fernsehen eine Bedrohung für das Lesen darstellt, dem als Kulturtechnik und Schlüsselkompetenz in unserer Gesellschaft eine außerordentliche Bedeutung beigemessen wird. Die vorliegende Arbeit verdeutlicht zunächst in einer kritischen Auseinandersetzung mit traditionellen und aktuellen Forschungsansätzen, warum auch nach einem halben Jahrhundert intensiver Forschungsarbeiten kaum gesicherte Erkenntnisse darüber existieren, inwiefern das Fernsehen tatsächlich einen negativen Einfluss auf die Lesekompetenzen von Kindern hat.

Unter Vermeidung der zuvor geschilderten Probleme sollte im Rahmen einer eigenen Längsschnittstudie geklärt werden, ob sich bei deutschen Grundschulkindern überhaupt ein bedeutsamer Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Lesekompetenzen nachweisen lässt. Besonderes Interesse galt dabei der Frage, ob diese Zusammenhänge kausal interpretierbar sind und ob es sich etwa um eine wechselseitige Beziehung handelt. Vor diesem Hintergrund wurden auch existierende Hypothesen über den zugrundeliegenden Wirkmechanismus genauer beleuchtet, die sich mit der Frage befassen, auf welche Art und Weise der Fernsehkonsum die Lesekompetenzen von Kindern beeinflussen könnte. Hierzu gehören neben der populären „Verdrängungshypothese“ auch die Annahme einer fernsehbedingten „Abwertung des Lesens“ und die sogenannte „Konzentrationsabbau-Hypothese“. Da in der Literatur keineswegs ausschließlich von negativen Auswirkungen ausgegangen wird, wurde außerdem das förderliche Potenzial pädagogisch intendierter Programme (z.B. Sesamstraße, Löwenzahn, Sendung mit der Maus) berücksichtigt.

Die Studie geht auch insofern über bisherige Forschungsbemühungen hinaus, wie sie bereits im Vorschulalter ansetzt. Mit diesem Schritt wurde den Befunden der neueren Lese-Rechtschreibforschung Rechnung getragen, die darauf schließen lassen, dass die Grundlagen für den erfolgreichen Schriftspracherwerb bereits vor dem Schuleintritt gelegt werden.

Die Ergebnisse liefern insgesamt Hinweise darauf, dass dem Fernsehen möglicherweise nicht nur die vernachlässigbare Bedeutung zukommt, die ihm mittlerweile vielfach in der Literatur zugeschrieben wird. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass die verfügbaren Hypothesen nicht ohne Weiteres geeignet sind, die gefundenen Effekte zu erklären.

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