Forschungsarbeit: Die Begründung der deutschen Soziologie zwischen Neukantianismus und Lebensphilosophie
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Die Begründung der deutschen Soziologie zwischen Neukantianismus und Lebensphilosophie

BOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie, Band 57

Hamburg , 218 Seiten

ISBN 978-3-8300-0858-3 (Print)

Zum Inhalt

Im Zentrum dieser Untersuchung steht der Diskurs um Möglichkeiten einer wissenschaftstheoretischen Begründung der Geistes- und Sozialwissenschaften. Daran beteiligt waren keineswegs nur Philosophen. Vielmehr führte die ‘Krise des Wissens‘ auch Vertreter der Einzeldisziplinen dazu, sich mit Fragen der Erkenntnistheorie zu beschäftigen. Anhand des Beispiels der Begründung der Soziologie als autonome Disziplin wird hier das Verhältnis von Philosophie und Einzelwissenschaft fokussiert.

Mit Wilhelm Diltheys lebensphilosophischer Grundlegungsphilosophie einerseits und der wertphilosophischen Begründungsphilosophie Heinrich Rickerts andererseits wird der philosophiegeschichtliche Rahmen abgesteckt, innerhalb dessen Georg Simmel und Max Weber, zwei der maßgeblichen Gründerväter der Soziologie, ihre Argumentationen für eine eigenständige Perspektive auf Gesellschaft vortrugen.

Die Soziologiegeschichte hat oft die Abhängigkeit ihrer Begründer von Rickerts Position akzentuiert. Inwiefern der Einfluss Diltheys bei der Begründung der Sozialwissenschaften zum Tragen kam, ist eine der leitenden Fragestellungen der Studie. Ein weiteres Anliegen liegt in dem Nachweis der Originalität und Eigenständigkeit der erkenntnistheoretischen Vorschläge Simmels und Webers gegenüber ihren philosophischen ‘Vorbildern‘.

Die hier behandelten erkenntnistheoretischen Problemstellungen haben einen oft unbemerkten Einfluss auf die methodologischen Debatten in den Sozialwissenschaften seit 1945 ausgeübt. Konzepte wie ‘Objektivität‘, ‘Relativismus‘, ‘Verstehen‘, ‘Konstruktivismus‘ etc. sind ohne Rekurs auf die Bedingungen ihrer Entstehung nicht verstehbar.

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