Claudia Marie WolfDie schlafende Ariadne im Vatikan
Ein hellenistischer Statuentypus und seine Rezeption
ANTIQUITATES – Archäologische Forschungsergebnisse, Band 22
Hamburg 2002, 518 Seiten
ISBN 978-3-8300-0632-9 (Print)
Zum Inhalt
Diese fächerübergreifende Studie befaßt sich mit einer in der archäologischen Forschung bisher nicht gebührend gewürdigten hellenistischen Statuenschöpfung. Im Anschluß an die Untersuchung der Vorgeschichte des Bildmotivs der schlafenden Ariadne in der griechischen Vasenmalerei klassischer Zeit erschließt eine ausführliche Analyse des Statuentypus das Kunstwerk formal und inhaltlich; die Entstehungszeit des verlorenen, aber in römischen Kopien überlieferten Originals wird überzeugend eingegrenzt.
Das Motiv der schlafenden Schönen erscheint in verschiedensten Medien der römischen Kunst, z. B. auf Wandfresken und Bodenmosaiken; ausführlich widmet sich die Autorin der Frage, ob es auf Sarkophagreliefs der Artikulation von Jenseitshoffnungen diente. Die seit 1512 im Vatikan aufgestellte Marmorstatue der schlafenden Ariadne, die damals als eine Darstellung der Cleopatra galt, wird erstmals auch im Hinblick auf ihre Wirkungsgeschichte in der Kunst seit der Renaissance untersucht.
Als wichtiges Ergebnis für die kunsthistorische Forschung kann die Verfasserin z. B. darlegen, daß kein Geringerer als Michelangelo sich von diesem antiken Meisterwerk hatte inspirieren lassen. Sie zeigt ferner auf, daß Art und Inhalt der Rezeption von sich wandelnden kulturgeschichtlichen Faktoren bestimmt waren; auch bedeutende zeitgenössische Künstler nehmen auf die vatikanische Statue Bezug.
Schlagworte
AltertumAntikenrezeptionArchäologiegriechische VasenmalereiHellenistische KunstHellenistische SkulpturKunstgeschichterömische KunstIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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