Jörg VillwockTechnik und Mythologie Band I
Geisteswissenschaftliche Perspektiven im erdkolonialen Zeitalter
ELEUSIS – Geisteswissenschaftliche Abhandlungen, Band 9
Hamburg 2002, 246 Seiten
ISBN 978-3-8300-0611-4 (Print)
Zum Inhalt
Die hier unter dem Titel "Technik und Mythologie" vorgelegten Betrachtungen haben es, in Hinsicht auf Unterschiede und Übereinstimmungen, mit Denk- und Bewußtseinsweisen zu tun, die von grundlegender und bewegender Bedeutung für das sind, was wir Geschichte nennen.
Daraus ergibt sich eine wesentliche Eigenart der Darstellung, welche darin besteht, dass sie die Gedanken lagebezogen entwickelt, dass sie aus der geschichtlichen Situation heraus immer wieder in sie hineinführt, um den Blick nach Möglichkeit über sie hinauszulenken. Die Thematik gestattet keine Naivität, keine Blindheit im Verhältnis zur Gegenwart, in eminentem Maße fordert sie geradezu den Gegenwartsbezug, die unfestgelegte, intensiv fragende Ausschau nach dem Ort unserer Zeit im epochalen Gefüge der Neuzeit, sofern dessen Wesen um die Pole Renaissance und Fortschritt gravitiert.
In ihrem Renaissanceaspekt ist die Neuzeit bestimmt durch eine religiöse, auf eine neue Gottesoffenbarung gerichtete, damit auch an die Mythologie zurückbindende Grundtendenz, die sich anfänglich an Martin Luthers Willen zur Restitution der kerygmatischen Situation des antiken Urchristentums knüpft. Sie tritt gleichgewichtig und gleichursprünglich die anderen, dem Fortschrittsaspekt zugeordneten Grundtendenzen als vierte an die Seite, nämlich der von Frankreich geprägten national-staaatlichen, der zunächst im wesentlichen von Italien bestimmten technisch-wissenschaftlichen und der von Spanien und England ausgehenden kolonialen Tendenz, welche inzwischen unter der Ägide des Amerikanismus zur erdkolonialen sich entfaltet hat.
Neuzeitliche Geschichte bewegt sich im Wirbel, in Wettstreit und Zusammenklang dieser vier Grundtendenzen. Dass ihre Konstellation heute in eine Kulminationsphase eingetreten ist, die kritsch insofern heißen darf, als sie zur Entscheidung von bislang Unentschiedenem hindrängt, bezeichnet als Intuition die zentrale Einsatzstelle unserer Betrachtungen, wobei die Gedankenentwicklung nicht zuletzt auch dem Walten des dem Geist gewogenen Engels nachspürt, wenn sie zu erkunden sucht, was zur Entscheidung steht, welche Kräfte interferierend an ihr mitwirken und wie die Aussichten sind.
Schlagworte
Eleusinische EinweihungErdkolonialismusGeisteswissenschaftGeschichteMythologiePhilologiePhilosophieTechnikwissenschaftIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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