Isabel Johanna TautzErst-Eines, Intellekte, Intellektualität
Eine Studie zu Berthold von Moosburg
BOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie, Band 53
Hamburg 2002, 122 Seiten
ISBN 978-3-8300-0573-5 (Print)
Zum Inhalt
Einer der bedeutendsten Philosophen des späten Mittelalters, Berthold von Moosburg, verfaßte im 14. Jahrhundert den umfassendsten Kommentar zur Elementatio theologica des Proklos. Die proklischen Thesen 160-183, die samt ihrem Kommentar die Intellekttheorie darlegen, werden von Berthold Satz für Satz ausgelegt.
Vorgestellt wird die Theorie des Erst-Guten, des Erst-Intellekts als dessen Bild und Einheit aller Intelligenzen, ebender Intelligenzen selbst bis hin zum tätigen und möglichen Intellekt. Dabei rezipiert Berthold zwar die Philosophie Dietrichs von Freiberg, seiner wichtigsten Autorität, weicht jedoch in einigen Punkten von ihm ab.
Wenngleich Berthold die Theorie des tätigen Intellekts zum großen Teil von Dietrich übernimmt, so ist doch offenkundig, daß er sich von Dietrichs Theorie des möglichen Intellekts bewußt distanziert. Er nähert sich damit wieder neuplatonischem Denken an. Dietrichs Theorie, die in den achtziger Jahren des 13. Jahrhunderts entwickelt worden war, kann Berthold im 14. Jahrhundert nicht mehr anerkennen. Er philosophiert eigenständig und progressiv und legt ein philosophiehistorisch ertragreiches Opus vor.
In dieser Studie wird der komplexe Gedankengang Bertholds von Moosburg differenziert analysiert und in seinem Facettenreichtum als bedeutsames philosophisches Dokument des ausgehenden Mittelalters erwiesen.
Schlagworte
Dietrich von FreibergErst-GutesErst-IntellektGeschichtswissenschaftmöglicher IntellektPhilosophieProklostätiger IntellektIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.