Dissertation: Täter-Opfer-Statuswechsel

Täter-Opfer-Statuswechsel

Zur Struktur des Zusammenhangs zwischen Viktimisierung und delinquentem Verhalten

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SOCIALIA – Studienreihe soziologische Forschungsergebnisse, Band 48

Hamburg , 292 Seiten

ISBN 978-3-8300-0481-3 (Print) |ISBN 978-3-339-00481-9 (eBook)

Zum Inhalt

Mit dem Buch "Täter-Opfer-Statuswechsel. Zur Struktur des Zusammenhangs zwischen Viktimisierung und delinquentem Handeln" wird ein in der Kriminologie bislang nur wenig beachteter Sachverhalt aufgegriffen. Es geht um den Befund, dass Tätersein und Opferwerden zwei Erfahrungen mit Kriminalität darstellen, die sich keineswegs ausschließen. Die Studie zeigt auf, dass beide Rollen mitunter viel näher beieinander liegen, als es sich dem Alltagsverständnis aufdrängt. Um die Einflussfaktoren zu bestimmen, durch die Menschen als Täter oder als Opfer in kriminelle Ereignisse verwickelt werden, ist es erforderlich, die Bedingungen und Prozesse bei der Entstehung krimineller Ereignisse hinreichend zu verstehen.

Ein wesentliches Ziel der Studie besteht darin, die empirische Ausprägung, entscheidende Ursachen und den sozialen Hintergrund der Entstehung von Täter-Opfer-Erfahrung herauszuarbeiten. Dabei wird zunächst dargelegt, inwieweit zwischen Häufigkeit, Deliktart und Schweregrad von begangenen Straftaten einerseits und erlittener Viktimisierung andererseits ein Zusammenhang besteht. Anschließend werden einzelne soziale Kontexte beleuchtet, in denen Menschen relativ häufig zu Täter-Opfern werden. Hier kommt u. a. die These vom Kreislauf der Gewalt zur Sprache, der zufolge das Erleiden von Viktimisierung in der Kindheit die Bereitschaft zu delinquentem und gewalttätigem Handeln im Jugend- und Heranwachsendenalter erhöht. Auch das Phänomen der Gewalt an Schulen wird im Hinblick auf die Entstehung und Ausprägung von Täter-Opfer-Erfahrung analysiert. Ein weiterer Fokus richtet sich auf bestimmte soziale Milieus, in denen Konflikte oftmals unter Umgehung des staatlichen Gewaltmonopols ausgetragen werden und Milieuzugehörige häufig mal als Täter, mal als Opfer in Gewaltsituationen verwickelt werden. Generell spielt der Lebensstil eine ganz wesentliche Rolle bei der Wahrscheinlichkeit, Täter-Opfer zu werden.

Der theoretische Teil der Studie sieht eine Darstellung und Diskussion verschiedener Ansätze zur Erklärung von Täter-Opfer-Statuswechsel vor. Dabei wird deutlich, dass die vorhandenen Modelle nicht ausreichen, um die Komplexität des Phänomens abzubilden. Gegen Ende des Buches wird daher der Versuch unternommen, die gewonnenen Erkenntnisse umzusetzen und wesentliche Grundlinien eines tragfähigeren Erklärungsmodells von Täter-Opfer-Statuswechsel zu formulieren.

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