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Die Wirksamkeit schulischer Sprachförderkonzepte auf den Zweitspracherwerb im Primarbereich

EUB. Erziehung – Unterricht – Bildung, Band 220

Hamburg , 292 Seiten

ISBN 978-3-339-14558-1 (Print)

ISBN 978-3-339-14559-8 (eBook)

Zum Inhalt

Wie wirken sich unterschiedliche schulische Sprachfördermodelle auf den Zweitspracherwerb von Kindern aus? Diese zentrale Frage steht im Mittelpunkt der vorliegenden Dissertation, die im Rahmen einer mehrjährigen Studie mit über 50 Grundschulkindern durchgeführt wurde. Die Autorin greift dabei auf umfangreiche eigene Praxiserfahrungen aus verschiedenen Förderkontexten im hessischen Grundschulbereich zurück – von Intensivklassen über Vorlaufkurse bis hin zur flexiblen Schuleingangsphase.

Ausgehend von einem unerwarteten Befund – nämlich ähnlich gute Sprachentwicklungen bei Kindern mit sehr unterschiedlichen Förderintensitäten – entwickelte sie ein differenziertes Forschungsdesign, das vier Fallgruppen mit unterschiedlichen Sprachfördersettings vergleicht. Dabei werden sowohl bedeutungsorientierte als auch explizit sprachliche Förderansätze berücksichtigt.

Im theoretischen Teil der Arbeit wird der aktuelle Forschungsstand zum Zweitspracherwerb sowie zur professionellen Kompetenz von Lehrkräften reflektiert. Zentral sind dabei Theorien von Cummins, Tomasello und aktuellen empirischen Studien zur Rolle der Erstsprache, der Unterrichtssprache und des schulischen Kontextes.

Die Studie basiert auf einem mehrfaktoriellen Pretest-Posttest-Design mit fünf Messzeitpunkten und berücksichtigt sprachliche sowie sozial-emotionale Entwicklungen der Kinder. Die Ergebnisse zeigen: Nicht die Quantität, sondern die Qualität und die Einbettung der Sprachförderung in den schulischen Alltag – insbesondere in die Regelklasse – sind entscheidend für den Erwerb der Bildungssprache. Besonders erfolgreich war eine moderate additive Sprachförderung, kombiniert mit regelmäßiger Teilhabe am sprachlich authentischen Unterrichtsgeschehen. Die Untersuchung liefert somit wertvolle Impulse für eine evidenzbasierte Weiterentwicklung schulischer Sprachförderkonzepte.

Diese Dissertation richtet sich an Bildungsforscher:innen, Lehrkräfte, Schulentwickler:innen und bildungspolitisch Interessierte, die Sprachförderung nicht nur als isolierte Maßnahme, sondern als integralen Bestandteil schulischer Lernprozesse verstehen.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

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