
Friederike RennebergDer Physiologe Hans Winterstein (1879–1963) in seiner Rostocker Zeit
Schriften zur Medizingeschichte, Band 11
Hamburg 2025, 194 Seiten
ISBN 978-3-339-14398-3 (Print)
ISBN 978-3-339-14399-0 (eBook)
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Hans Winterstein, 1879 als Sohn eines Fabrikanten in Prag geboren, lieferte in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wichtige Forschungsarbeiten im Gebiet der Atmung und des Atemantriebes.
Schon während seines Medizinstudiums in Prag, Jena und Göttingen begann er unter Max Verworn seine wissenschaftliche Karriere. Mit seiner Arbeit „Über den Mechanismus der Gewebsatmung“, die gleichzeitig seine Habilitationsschrift darstellt, widerlegte er eine bis dahin gängige Hypothese der Physiologie des 19. Jahrhunderts. Ab 1911 leitete er in Rostock das Physiologische Institut, bevor er 1927 einem Ruf nach Breslau folgte. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er dort 1933 aus seiner Position als Leiter des Physiologischen Instituts der Universität Breslau entlassen und emigrierte nach Istanbul. Erst im hohen Lebensalter kehrte er 1956 nach Deutschland zurück.
Eingebettet in biographische Zusammenhänge beleuchtet das vorliegende Buch den Werdegang Hans Wintersteins mit Fokus auf seiner Rostocker Zeit. Unter Anwendung der wissenschaftstheoretischen Konstrukte von Denkstil und Paradigma wird die besondere wissenschaftliche Leistung Wintersteins in der Erforschung der Atmung im menschlichen Körper herausgearbeitet.
Ergänzt wird die Arbeit durch die Darstellung seiner weiteren Lebensstationen und Skizzierung der wenigen persönlichen Informationen und Ansichten, die von ihm zu finden sind. Es handelt sich bei dem vorliegenden Werk um die bisher umfangreichste Untersuchung von Wintersteins Leben und seinen wissenschaftlichen Leistungen.