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Warum Krieg? Russlands Vernichtungskrieg gegen die Ukraine und das Ende der Globalisierung

KRITIK UND REFLEXION – Interdisziplinäre Beiträge zur kritischen Gesellschaftstheorie, Band 25

Hamburg , 792 Seiten

ISBN 978-3-339-14226-9 (Print)

ISBN 978-3-339-14227-6 (eBook)

Zum Inhalt

Der am 24.2.2022 begonnene Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist von epochaler Bedeutung. Nach den Jahren der Antiterror-Kriege und der Friedensillusionen der „New World Order“ kehrt der Staatenkrieg zurück.

Dieser Staatenkrieg ist keine nur lokale militärische Auseinandersetzung, sondern ein globaler Kriegszustand durch die vom russischen Präsidenten vielfach ausgesprochene Androhung eines nuklearen Weltkriegs, sollten die Mitgliedstaaten der NATO sich an die Seite der Ukraine stellen. Russland, das durch die Selbstauflösung der UdSSR die Vollendung der Globalisierung und damit den Schein einer ‚pax universalis’ erst eröffnete, vollzieht durch den erklärten Vernichtungskrieg gegen die Ukraine die Selbstzerstörung der Globalisierung. Dieser Strukturwandel der Weltgesellschaft und Weltökonomie ist aufzuklären durch eine kritische Theorie der Weltgesellschaft, so daß die Faktizität des Krieges geschichtsphilosophisch erinnert wird.

Der Titel der Untersuchung – ‚Warum Krieg?’ – nimmt die Frage auf, die Albert Einstein und Sigmund Freud im Jahre 1932 in einem klassischen Briefwechsel diskutiert haben. Die Frage verlangt die Klärung der Ursache von Kriegen. Ausgeschlossen ist indes eine Erklärung, die der immer gleichen Logik der Kausalität entspricht, so daß der Krieg als Konstante aller Geschichte aufgefaßt wird. ‚Warum Krieg?’ impliziert bereits die andere Frage: ‚Warum nicht Frieden?’ – gefordert ist eine Aufklärung, die die Logik von Kriegen durch utopische Erinnerung transzendiert.

So geht die Untersuchung, der Frage ‚Warum Krieg?’ folgend, genetisch hinter die Empirie des Krieges zurück und deshalb utopisch über die Faktizität hinaus. Der Rückgang nimmt die geläufigen Versuche auf, den Russland-Ukraine-Krieg zu erklären. – Die Auffassung, es habe immer Kriege gegeben, und es werde immer Kriege geben, verlangt die Aufklärung der „Geschichte als diese Schlachtbank“. – Putins Erklärung, Russland führe nunmehr einen ‚Neuen Vaterländischen Krieg’, verlangt den Rückgang auf den Zweiten Weltkrieg. – Die geläufige Frage, ob im gegenwärtigen Krieg der ‚Kalte Krieg’ zurückkehre, verlangt die Aufklärung der ‚friedlichen Koexistenz’ von Staatskapitalismus und Staatssozialismus. – Die von einflußreichen Politikern proklamierte ‚Zeitenwende’, die vorgebliche Zerstörung ‚unserer Friedensordnung’, verlangt die genetische und strukturelle Aufklärung der Globalisierung und deren Selbstzerstörung.

Indem die weitere und nähere Entstehungsgeschichte des Krieges Russlands gegen die Ukraine aus den Strukturen der Weltgesellschaft aufgeklärt wird, eröffnet sich der Ausblick nicht nur auf die kommende Weltordnung, sondern auch auf den „ewigen Frieden“ als Land Utopia. Die genetische Darstellung des Krieges geht deshalb zusammen mit der kritischen Darstellung der Friedens-Utopien und der Friedensbewegungen, die jenes Land Ou Tópos zu entdecken suchten. Der Text schließt mit der von Erasmus von Rotterdam überlieferten Rede der Göttin Pax.

Zum Autor

Gerhard Stapelfeldt studierte von 1969 bis 1974 Architektur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und schloss mit dem Diplom-Ingenieur ab. Parallel dazu vertiefte er seine Kenntnisse in Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Universität Hamburg, wo er 1978 promovierte und 1997 habilitierte. Von 1979 bis 2009 lehrte er am Institut für Soziologie der Universität Hamburg mit Schwerpunkt auf Kritik der politischen Ökonomie und Kritischer Theorie der Gesellschaft. Zudem war er zwischen 1990 und 2007 in der Lehre der Gesellschaftswissenschaften an der Fachhochschule Hamburg tätig.

Gerhard Stapelfeldt lehrte bis 2009 als Professor am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.

Der Autor hat bisher 30 Monographien und rund 50 Aufsätze in verschiedenen Fachzeitschriften und Sammelbänden veröffentlicht.

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