Dissertation: Postkoloniales Begehren – Exotik und Erotik in ausgewählten deutschsprachigen Afrika-Texten der Gegenwart

Postkoloniales Begehren – Exotik und Erotik in ausgewählten deutschsprachigen Afrika-Texten der Gegenwart

Buch beschaffeneBook-Anfrage

Schriften zur Kulturwissenschaft, Band 128

Hamburg , 252 Seiten

ISBN 978-3-339-13378-6 (Print) |ISBN 978-3-339-13379-3 (eBook)

Zum Inhalt

Dieses Werk bietet eine literaturwissenschaftliche Untersuchung, die sich auf aktuelle kulturwissenschaftliche Perspektiven stützt. Sie wendet die zentrale Kategorie des „postkolonialen Begehrens“ (Wolfgang Struck und Hansjörg Bay, 2012) auf Erzähltexte an.

Diese Studie fußt auf einer intersektionalen Analyse, in der die Kategorien „Gender“, „Race“, „Class“ und „Körper“ auf ihrer Verflechtung hin diskutiert werden. Aufgrund dessen werden kulturwissenschaftliche Perspektiven durch grundlegende Überlegungen aus dem Umfeld der Interkulturalität und der postkolonialen Studien ergänzt. Dadurch konnten den Kategorien „Erotik“ und „Exotik“ gesteigerte Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Die Auseinandersetzung mit der Kategorie des Exotismus führte unter der Berücksichtigung ihrer historischen Entwicklung zu noch interessanten Erkenntnissen. Der Exotismus wurde in dem Vorliegenden als die „europäische Blickrichtung auf bestimmte außereuropäische Welten“ verstanden. In der Verbindung von Exotik und Erotik wird, so die zentrale Argumentation, der Körper des afrikanischen Mannes zu einer Attraktion für die weiblichen europäischen Reisenden, wobei der Erstere verdinglicht und nicht in seiner Menschlichkeit und Autonomie akzeptiert wird. Indem die weiße Frau im postkolonialen Begehren die Rolle des weißen Mannes aus dem kolonialen Kontext annimmt, ergibt sich eine spezifische Konstellation, bei der die europäische Frau aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu von ihr höher bewerteten Kategorien von „Race“ und „Class“ als überlegen erscheint, obwohl die Begegnung mit dem afrikanischen Mann subjektiv als Kompensation für negative Erfahrungen in Europa erlebt wird.

Die Reduzierung des afrikanischen Mannes auf sein schönes Äußeres bzw. auf seine sexuelle Energie ist trotz aller positiven Bewertungen Teil eines europäischen Superioritätsdiskurses, der im Kontext der kritischen Weißseinsforschung (Critical Whiteness Studies) charakterisiert wird. Die prägnante Darlegung der spezifischen Perspektiven des „erotischen Exotismus und des exotischen Erotismus“ hat sich als Grundlage für die genauen Textanalysen Arbeit geboten.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

Bibliothek, Bücher, Monitore

Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.