Sammelbände: Kleine Bibliothek der frühen Nietzsche-Kritik (1889–1905)

Kleine Bibliothek der frühen Nietzsche-Kritik (1889–1905)

Band 3: Wissenschaftliche Analysen der Schriften Nietzsches

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BOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie, Band 180

Hamburg , 218 Seiten

ISBN 978-3-339-13122-5 (Print) |ISBN 978-3-339-13123-2 (eBook)

Rezension

[...] Die hier anzuzeigende Publikation [...] kann [...] in jedem Falle als nützliches Lesebuch der frühen Nietzsche-Kritik dienen, ergänzt durch teils polemisch grundierte Texte aus der Feder des Herausgebers, der dabei auch auf aktuelle Dimensionen abzielt sowie die neuere Nietzscheforschung und -popularisierung aufs Korn nimmt. Dabei geraten auch Nietzscheforscher der Gegenwart wie beispielsweise Andreas Urs Sommer ins Visier, wenn auch nicht undifferenziert. Wer also polemische Auseinandersetzungen für erkenntnisfördernd hält, sollte sich an die Lektüre auch der Herausgebertexte machen, denn Heyer möchte mit seiner Sammlung anschließen an die marxistische Nietzschekritik und zudem den Begriff von Tönnies, der von „Nietzsche-Narren“ sprach, auch auf heutige Vertreter dessen anwenden, was er letztlich als Nietzsche-Apologie begreift. [...]

[...] Friedrich Jodl hat sich auch im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeiten mit Nietzsche beschäftigt, weshalb im dritten Band auch ein Auszug aus seiner Geschichte der Ethik enthalten ist, in dem Nietzsche behandelt und dazu recht ausführlich ein Bezug zu Max Stirner hergestellt wird, der auch von anderen zeitgenössischen Autoren in ihren Diskussionen Nietzsche immer wieder herangezogen wurde. Andere Autoren dieses Bandes sind Georg Adler, Hermann Türck, Eduard von Hartmann und Ludwig Stein sowie, wie bereits erwähnt, Ferdinand Tönnies, der auch als Hobbes- und Marx-Forscher bekannt war und Nietzsche seine „sozialwissenschaftliche(...) Unwissenheit“ vorwirft (S. 205). [...]

[...] Wie auch immer man zu der Nietzsche-Kritik stehen mag, die als Intention die Zusammenstellung und Kommentierung der in diesen vier Bänden versammelten Text leitet – Andreas Heyer hat in jedem Fall ein sehr nützliches Kompendium der frühen Nietzsche-Kritik zusammengestellt, das als Informationsmittel und Anstoß zur weiteren Diskussion dienen kann. Die Zusammenstellung ermöglicht ihren Lesern einen umfassenden Einblick in die zeitgenössischen Reaktionen auf Nietzsches Werk noch zu dessen Lebzeiten und gibt damit einen guten Eindruck von der Art und Weise, wie damals argumentiert und polemisiert wurde. [...]

[...] Die einzelnen Bände enthalten jeweils ein Register, das dankenswerter Weise im vierten Band als kumuliertes Register aller vier Bände angelegt wurde, so daß man immer hier als erstes nachschlagen sollte (S. 253 - 265). Im vierten Band sind auch jeweils die Inhaltsverzeichnisse der anderen Bände mit aufgenommen worden (S. 267 - 270). Der Herausgeber hat, darauf sei hier abschließend ergänzend hingewiesen, die Anthologie noch ergänzt durch eine Monographie, die an die marxistische Nietzsche-Kritik anschließt und sich materialreich mit der Debatte um das Nietzsche-Bild von Lukács beschäftigt.

[Sammelrezension zu allen vier Bänden mit einem Verweis auf die ergänzende Nietzsche-Monografie „Diskreditierung und Diffamierung: Die Debatte um das Nietzsche-Bild von Georg Lukács“]

Till Kinzel in: Informationsmittel für Bibliotheken, IFB 24-1 [#8943]


Zum Inhalt

„In der Devise des orientalischen Mörderordens (Assassinen): ʻNichts ist wahr, alles ist erlaubtʼ, findet Nietzsche den vollkommensten Ausdruck dessen, was er Freiheit des Geistes nennt. Diese Weisheit aus dem Munde eines moralisch irrsinnigen Gelehrten hat, wie nicht anders zu erwarten war, großen Anklang gefunden bei Leuten, die selbst in Folge eines moralischen Defekts einen Widerspruch in sich gegen die Forderungen der ʻGesellschaftʼ empfinden.“ (Hermann Türck)

Zum Abdruck kommen Texte von Friedrich Jodl, Georg Adler, Hermann Türck, Eduard von Hartmann, Ludwig Stein und Ferdinand Tönnies.

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