Doktorarbeit: Dorothee Sölle – eine intellektuelle Biographie

Dorothee Sölle – eine intellektuelle Biographie

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Studien zur Kirchengeschichte, volume 35

Hamburg , 598 pages

ISBN 978-3-339-12756-3 (print) |ISBN 978-3-339-12757-0 (eBook)

Rezensionen

[...] Zurecht betont Verf. die Differenz zu bloßer Innerlichkeit, denn wenn »Menschen Liebe und Gerechtigkeit realisierten, dann brächten sie Gott real zur Welt« (82), eine Umsetzung solidarischer Gemeinschaft (94108). Den Marxismus habe Sölle als Analyseinstrument für geschichtlich-entstandene Zwangszusammenhänge verstanden (111f), doch läge der Mehrwert des christlichen Glaubens für sie darin, dass er an der Transzendenz festhalte, der Mensch »mehr als nur das Mögliche wünschen« (162) könne. [...]

Tobias Foß in: DAS ARGUMENT, 340/2023

Ganz neu erschienen ist die Dissertation von Edwin Stößinger, - ein beeindruckendes Werk! [...] Stößinger hat sehr gründlich das Leben von Dorothee Sölle in den Blick genommen. Er hat beispielsweise deren Kindheit und Jugend als nicht nur als biographische Angaben, sondern mit der Frage nach den erkennbaren und im Werk wiederfindbaren Prägungen in der Theologie Dorothee Sölles thematisiert. Stößinger zeigt Dorothee Sölle als "eine beeindruckende Persönlichkeit" und scheut sich nicht, auch Kritikpunkte aufzuzeigen. [...]

Dieses Buch hat durch die Motivation seines Autors, es zu schreiben, eine sehr aktuelle Bedeutung. Er hatte ein Berufsleben als Pfarrer hindurch in verschiedenen Funktionen viel Inspiration durch Dorothee Sölle für seine vielfältige Arbeit erfahren. Nun erlebt er ihre Visionen als historisch gescheitert. Um das zu verstehen, stellt er sich die Frage, ob und wie dies mit ihrer intellektuellen Biographie und dem Profil ihrer Anschauungen und Einstellungen zu tun haben könnte. [...]

Die kritische Frage, die Stößinger das ganze Buch hindurch stellt: Hat Sölle nicht die harten politisch-ökonomisch-systemischen Strukturfragen unterschätzt. Kann man vor allem Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsbewahrung erreichen, ohne die Eigentumsfrage zu stellen - genauer die Frage nach dem Kapital als Eigentümer der Produktionsmittel. Denn damit wird die Kapitalakkumulation als Motor für den Wachstumszwang der Wirtschaft und die Mentalität des „Immer mehr“ oberstes Gesetz der Gesellschaft. Sölle arbeitet zwar mit einem breiten Spektrum von sozialen Bewegungen zusammen, kaum aber mit den Organisationen der Arbeiterbewegung - so schwach sie im Neoliberalismus auch geworden sein mögen.

Ulrich Duchrow in: Deutsches Pfarrerblatt, 4/2022

[...] Mit seiner von dem Frankfurter Kirchenhistoriker Markus Wriedt betreuten Dissertation liefert Edwin Stößinger nun den ersten umfassenden Beitrag über Sölles intellektuelle Biographie. Es ist eine immense Fleißarbeit [...], die er der Theologin widmet, deren Werk ihn seit Beginn seiner Berufspraxis als Pfarrer beschäftigt hat. [...]

Michael Heymel in: Hessisches Pfarrblatt, 2/2022


About this book deutschenglish

The demand for books by the liberation-theological authoress Dorothee Soelle (1929–2003) was very high during her lifetime. In other ways, too, the Protestant left-wing intellectual left lasting impressions and traces on church congresses, in mass media, in ecumenism and in New Social Movements. She worked as a professor semiannually at the Union Theological Seminary in New York and also worked at other universities. Everywhere she was committed to agitating for a “Third Way” until the end of life. This is surprising. Since the collapse of the socialist Eastern Bloc countries, a “Third Way” has been regarded by the majority as a failed attempt in theory and practice.

This intellectual biography therefore explores the following questions, among others: From what intellectual background and environment did Soelle’s vision of a “Third Way” originate? How did Soelle’s core idea develop from her ideological attitudes? What are the core components of her theological, philosophical, moral, humanistic, political and aesthetic beliefs? By what means did she spread her hopes?

This interdisciplinary intellectual biography also deals with the major questions of different epochs. The book thus makes a contribution to contemporary church history. Answers are also sought in a comparative way. What distinguishes Soelle’s post-Marxist position from earlier Marxism?

All essential answers are bundled with the populism-theory of Chantal Mouffe and Ernesto Laclau. This relativizes the common image of Soelle as a mystic or even as a “saint”. Overall, in order to cultivate a cultural memory, the question of Soelle’s heritage is worthwhile. This applies in particular to her views critical of the Church and religion.

Several of Soelle’s dreams and hopes failed. But what were the reasons? Which of her visions have not yet been compensated? Does her “Third Way” have a future?

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