Doktorarbeit: Die Aufstellung zwischenstaatlicher Vereinbarungen in griechischen Heiligtümern

Die Aufstellung zwischenstaatlicher Vereinbarungen in griechischen Heiligtümern

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Studien zur Geschichtsforschung des Altertums, Band 40

Hamburg , 570 Seiten

ISBN 978-3-339-11068-8 (Print) |ISBN 978-3-339-11069-5 (eBook)

Zum Inhalt deutschenglish

Die Funktionsvielfalt antiker griechischer Heiligtümer wird neben archäologischen und literarischen Befunde auch durch eine reiche epigraphische Überlieferung bezeugt. Zu den zahlreichen Inschriften, die das Erscheinungsbild antiker Kultstätten prägten, gehören auch solche, die nur bedingt in einem Bezug zu ihrem Aufstellungsort standen – darunter zahlreiche zwischenstaatliche Vereinbarungen (Sympolitien, Symmachien, Schiedssprüche etc). Die Studie macht es sich zur Aufgabe, die Aufstellung inschriftlicher zwischenstaatlicher Vereinbarungen in griechischen Heiligtümern von den Anfängen bis in die späte hellenistische Zeit darzulegen und zu deuten. Auf Grundlage der verfügbaren Quellen wird ein Spektrum an Möglichkeiten bezüglich der Ausgestaltung und Hintergründe der Aufstellungen sowie der Wahl der Aufstellungsorte zwischenstaatlicher Vereinbarungen aufgezeigt.

Im Rahmen dieser Studie werden alle der Fragestellung entsprechenden literarischen und epigraphischen Quellen zum ersten Mal in Form eines Katalogs zusammengestellt. Durch die Miteinbeziehung literarischer Zeugnisse sowie der Berücksichtigung von Aufstellungsorten, die in den Vereinbarungstexten selbst genannt werden, bietet der Katalog ein umfassendes Bild des Aufstellungsverhaltens. Ein Analyseteil erörtert mögliche Motive, die die Verortung der Verschriftlichung eines politischen Aktes im sakralen Raum begründeten, und zeichnet regionale Differenzen sowie mögliche Veränderungen im Laufe der Zeit nach. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob eine Bevorzugung bestimmter Kultstätten greifbar ist oder die Wahl der jeweiligen Aufstellungsorte nachvollziehbaren Kriterien folgte. Auch der Symbolcharakter der Inschriften, ihr Stellenwert für die Vertragspartner sowie ihre Bedeutung als politisches und gleichzeitig sakrales Artefakt werden thematisiert. Die Funktionen der Heiligtümer als Aufstellungsräume, die sowohl religiös geprägt als auch darüber hinaus Orte der Begegnung waren, werden im Hinblick auf das übergreifende Thema des für die antike griechische Welt charakteristischen Spannungsgefüges zwischen Religion und Politik durchleuchtet. Diese Atudie kann somit dazu beitragen, die vielfältigen Rollen von Heiligtümern im zwischenstaatlichen Miteinander angemessener zu verstehen.

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