Dagmar BergerZiel, Sinn und Existenz des Künstlers nach Jean-Paul Sartre
BOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie, Band 157
Hamburg 2019, 108 Seiten
ISBN 978-3-339-10860-9 (Print)
ISBN 978-3-339-10861-6 (eBook)
Zum Inhalt
Jean-Pauls Sartre ist und war eine Ikone des Geistes, der in einer faszinierenden Art und Weise die Bedeutung der Philosophie für den Fortbestand der gesellschaftlichen Entwicklung und des kulturellen Wandels aufgezeigt hat. Dieses Bestreben zieht sich quer durch Sartres gesamtes Werk, das in seiner Kindheit beginnt und auch seinen Niederschlag in Sartres Autobiografie „Die Wörter“ findet.
In brillanter Art und Weise erzählt Sartre in seinen kindlichen Erinnerungen, dass er das Herz der Menschen allein in der Welt der Poesie erblickt. Das Alltagsleben erscheint ihm durchsichtig und banal. Zugleich empfindet er den Umgang der Menschen miteinander kalt, seelenlos und oberflächlich, der ihm wie ein miserables Theaterstück erscheint, in dem jeder seine Rolle erhält und jeder zu einem schlechten Schauspieler degradiert wird. Allein in der Welt der Philosophie und Literatur findet Sartre Liebe, Leben und Entwicklung.
Diese traumatischen Kindheitserinnerungen versucht Sartre in seinen Theaterstücken zu verarbeiten und zu gestalten, in denen er sich in einer ungeheuren Klugheit, stilistisches Talent und Einfühlsamkeit der Darstellung des menschlichen Lebens widmet. Sämtliche Themen des menschlichen Daseins werden hierbei berührt.
In seinen Schriften zur Literatur thematisiert Sartre die Frage nach dem Wesen und der Bedeutung der Philosophie für die geistige Entfaltung der Menschheit. In großartiger Art und Weise versucht er in seinen Künstlerbiografien über Baudelaire, Gustav Flaubert und Kean das Schicksal der philosophischen Natur zu ergründen, in deren Fokus gebrochene Charaktere und Schicksal bedeutender Philosophen, Literaten und Schauspieler zur Sprache kommen, zu denen unter anderem Kean, Baudelaire und Gustav Flaubert zählen. Ebenso versucht Sartre in seinem wissenschaftlichen Werk zu ergründen, wie man Philosophie, Existentialismus und kulturellen Wandel der Gesellschaft sinnvoll zu einem neuen Ganzen verbinden kann.
Auch in seinem Alterswerk „Gustav Flaubert“ würdigt Sartre erneut die Bedeutung des Philosophen und Denkers für die Gesellschaft, den er als einen Mensch der Unendlichkeit und Fülle darstellt, dem die Kraft der Poesie angeboren ist und der von den Stunden seiner Geburt von seiner Familie als Idiot verspottet wird, da er kein Wunschkind ist. Zum Ausgleich beschenkt die Vorsehung der Schöpfung mit der Gabe der Poesie und Sprache, die ihn über dieses Schicksal hinauswachsen lässt und schließlich zur Vollendung und Erlösung führt.
Schlagworte
ExistentialismusGustave FlaubertJean-Paul SartreKünstlerKulturwissenschaftLiteraturPhilosophieSimone de BeauvoirTheaterIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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