Forschungsarbeit: Der Aufbruch des konformistischen Geistes

Der Aufbruch des konformistischen Geistes

Gesellschaftlicher Analphabetismus und Universität im Neoliberalismus

3. grundlegend überarbeitete und erweiterte Auflage

Buch beschaffeneBook-Anfrage

KRITIK UND REFLEXION – Interdisziplinäre Beiträge zur kritischen Gesellschaftstheorie, Band 19

Hamburg , 280 Seiten

ISBN 978-3-339-10802-9 (Print) |ISBN 978-3-339-10803-6 (eBook)

Zum Inhalt

Verhandelt wird die Idee emanzipatorischer Bildung und deren Zerstörung durch die Ordnung des Neoliberalismus. Der neue Liberalismus hat sich nach 1973/75 sukzessiv durchgesetzt und nach 1990/95 zur ‚Globalisierung’ verallgemeinert. Weil diese Ordnung sich als eine globale Wissensgesellschaft und Wissensökonomie konstituiert hat, sind Reflexionen über Tendenzen des Bildungssystems nicht nur als Kulturkritik, sondern vor allem als Kritik der Politischen Ökonomie des neoliberalen Kapitalismus relevant.

Diese im Jahre 2007 erstmals publizierte Textsammlung enthält das Material zu einigen Vorträgen, die der Verfasser in den letzten Jahren gehalten hat, sowie zwei kleine Aufsätze.

Jene neoliberale Liquidierung der Utopie von Bildung ist Ausdruck der Geschichte der Zerstörung der Vernunft (Lukács), in der die Selbstnegation der bürgerlichen Aufklärung mit dem Fortschritt der bürgerlichen Gegenaufklärung koinzidiert. Das gegenwärtige Resultat dieses destruktiven Fortschritts ist eine Welt des gesellschaftlichen Analphabetismus: eine Welt, in der die liberale „List der Vernunft“ sich zu einem irrationalen Allgemeinen, in der der liberale Fetischismus sich zu einem sozialatomistischen Rationalismus verfestigt hat. Der irrationale Rationalismus, als logos des Neoliberalismus, ist real als eine Wettbewerbsgesellschaft, die durch jenen logos zentral eine Wissensgesellschaft ist.

Die neoliberale „Gesellschaftstheorie“ (Hayek) liefert die Apologie dieser Ordnung der neuen Freiheit, dieses gesellschaftlichen Fetischismus und Analphabetismus. Die deutsche Soziologie ist der neoliberalen Gesellschaftstheorie seit 1982 durch eine kulturwissenschaftliche Wendung und einen fachwissenschaftlichen Atomismus gefolgt.

Die Institution des gesellschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Fetischismus ist die neoliberale Universität. Die Universitäten wurden nach 1990/95 unter die Ordnung des neoliberalen Wettbewerbs gestellt: durch die Welthandelsorganisation (WTO); durch die OECD; durch den ‚Bologna-Prozeß‘ der Europäischen Union. Den neuen Universitäten wird ihre gesellschaftliche Funktion deutlich vorgeschrieben: „die Produktion von Wissen“ kann sich „als Schnellspur zu höherem Wachstum erweisen“ (UNDP).

Über den Autor

Gerhard Stapelfeldt lehrte bis 2009 als Professor am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

Bibliothek, Bücher, Monitore

Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.

Weitere Bücher des Autors

Forschungsarbeit: Globale Krisen und Kritik

Globale Krisen und Kritik

Orientierungen in der schönen Welt des Neuen Liberalismus

Hamburg , ISBN 978-3-339-12870-6 (Print) |ISBN 978-3-339-12871-3 (eBook)


Forschungsarbeit: Mythos und Logos

Mythos und Logos

Antike Philosophie von Homer bis Sokrates

2. überarbeitete und ergänzte Auflage

Hamburg , ISBN 978-3-339-12070-0 (Print) |ISBN 978-3-339-12071-7 (eBook)


Forschungsarbeit: Revolte der Natur und konformistischer Protest

Revolte der Natur und konformistischer Protest

Über die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“

Hamburg , ISBN 978-3-339-11824-0 (Print) |ISBN 978-3-339-11825-7 (eBook)


Forschungsarbeit: Über Antisemitismus – Zur Dialektik der Gegenaufklärung

Über Antisemitismus – Zur Dialektik der Gegenaufklärung

Hamburg , ISBN 978-3-339-10182-2 (Print) |ISBN 978-3-339-10183-9 (eBook)


Forschungsarbeit: Soziologische Gegenaufklärung

Soziologische Gegenaufklärung

Vorträge und Aufsätze zur Kritik der Soziologie

Hamburg , ISBN 978-3-8300-9426-5 (Print) |ISBN 978-3-339-09426-1 (eBook)

[...] „Wer [...] die Humanität zu verwirklichen sucht, nicht indem er die Inhumanität aufklärt, sondern indem er die Humanität beschwört, erliegt der…


Forschungsarbeit: Bildung – Von der Utopie zur neoliberalen Wissensgesellschaft

Bildung – Von der Utopie zur neoliberalen Wissensgesellschaft


Hamburg , ISBN 978-3-8300-8378-8 (Print) |ISBN 978-3-339-08378-4 (eBook)

[...] Die Kritik der Umwandlung von Wissen in eine Ware bei gleichzeitiger Reflexion des der Bildung immanenten Verfalls ihrer Utopie ist weiterhin aktuell…

in: Pädagogische Rundschau,

Forschungsarbeit: Dialektik der ökonomischen Rationalisierung

Dialektik der ökonomischen Rationalisierung

Kritik der ökonomischen Rationalität. Erster Band.

3. überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage

Hamburg , ISBN 978-3-8300-7735-0 (Print) |ISBN 978-3-339-07735-6 (eBook)


Forschungsarbeit: Neoliberaler Irrationalismus

Neoliberaler Irrationalismus

Aufsätze und Vorträge zur Kritik der ökonomischen Rationalität II

Hamburg , ISBN 978-3-8300-6845-7 (Print) |ISBN 978-3-339-06845-3 (eBook)


Forschungsarbeit: Neoliberalismus – Autoritarismus – Strukturelle Gewalt

Neoliberalismus – Autoritarismus – Strukturelle Gewalt

Aufsätze und Vorträge zur Kritik der ökonomischen Rationalität

Hamburg , ISBN 978-3-8300-5479-5 (Print) |ISBN 978-3-339-05479-1 (eBook)


Forschungsarbeit: Kapitalistische Weltökonomie

Kapitalistische Weltökonomie

Vierter Band, erstes Buch.
Vom Staatsinterventionismus zum Neoliberalismus. Kritik der ökonomischen Rationalität

Hamburg , ISBN 978-3-8300-4444-4 (Print) |ISBN 978-3-339-04444-0 (eBook)


Forschungsarbeit: Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29

Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29

Zweiter Band: Anthropologie und Rationalität

Hamburg , ISBN 978-3-8300-3655-5 (Print)


Forschungsarbeit: Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29

Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29

Erster Band: Politische Ökonomie

Hamburg , ISBN 978-3-8300-3654-8 (Print)