Galina RoslovaParteinahe ostdeutsche und sowjetische Presse und die Auflösung der DDR
Die Widerspiegelung von Niedergang und Zusammenbruch der DDR im „Neuen Deutschland“ und einigen Bezirkszeitungen sowie in den sowjetischen Zeitungen „Prawda“ und „Izwestija“ (September 1989–März 1990)
Studien zur Zeitgeschichte, Band 106
Hamburg 2018, 304 Seiten
ISBN 978-3-339-10130-3 (Print)
ISBN 978-3-339-10131-0 (eBook)
Zum Inhalt
Das Werk zeichnet sich besonders durch die gezielte Auswahl der Quellen aus, die es ermöglichen, die Entwicklung der Krise in der DDR detailliert und nahezu tagesaktuell zu verfolgen. Die Untersuchung zielt darauf ab, die unterschiedlichen Perspektiven auf die Ereignisse sowie deren Einordnung in verschiedene Kategorien zu analysieren.
Das erste Ziel der Studie ist es, den Wandel der Prioritäten in der DDR während der Krisenperiode vom Herbst 1989 bis zur ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990 anhand der Berichterstattung zentraler und regionaler SED/PDS-Zeitungen – konkret des „Neuen Deutschlands“, der „Leipziger Volkszeitung“ und der „Ostsee-Zeitung“ – zu rekonstruieren. Dabei wird versucht, die Motive für bestimmte Darstellungen der Ereignisse in den Publikationen der führenden Parteien der DDR und der Sowjetunion aufzudecken.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den wesentlichen Problematiken, die die ostdeutsche Bevölkerung während des Vereinigungsprozesses beschäftigten. Durch die Analyse der Häufigkeit und Reihenfolge der Berichterstattung zu diesen Themen lässt sich die Intensivierung und Zuspitzung der Herausforderungen über die Zeit hinweg nachvollziehen.
Darüber hinaus widmet sich die Untersuchung den parallelen Darstellungen der Entwicklungen in den überregionalen sowie den ausgewählten regionalen Parteizeitungen der SED in der DDR und in sowjetischen Publikationen. Hierbei wurden sowohl der Einfluss der innenpolitischen Entwicklungen als auch die Veränderungen in den Redaktionskollegien von „Prawda“, „Izwestija“, „Neues Deutschland“, „Ostsee-Zeitung“ und „Leipziger Volkszeitung“ in ihrer jeweiligen Berichterstattung zur Krise und zum Vereinigungsprozess analysiert. Es wurde ebenfalls geprüft, in welchem Ausmaß die Lesermeinungen die Inhalte und die Wahrhaftigkeit der Berichterstattung beeinflussten.
Der Vergleich der Darstellung der Krise und der Auflösungsprozesse der DDR in den genannten ostdeutschen Zeitungen mit dem Bild, das sowjetische Zeitungen vermittelten, basiert auf einer Vielzahl offizieller Quellen. Diese breitgefächerte Datenbasis bietet eine wertvolle Grundlage für die vorliegende Forschungsarbeit und liefert umfassendes Material zur Analyse und Interpretation der untersuchten Entwicklungen.
Schlagworte
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