: Cerebrale arteriovenöse Malformationen

Cerebrale arteriovenöse Malformationen

Zur Neuropsychologie des Steal-Syndroms

Buch beschaffen

Universität Landau – Neurowissenschaftliches Seminar, Band 2

Hamburg , 143 Seiten

ISBN 978-3-86064-996-1 (Print)

Zum Inhalt

Celebrale arteriovenöse Malformationen (AVMs) sind hereditäre Gefäßmissbildungen des Gehirns, die Auswirkungen, einen sogenannten Steal-Effekt, auf den Hirnkreislauf haben können. Psychologische Untersuchungen zu AVM-Patienten sind selten, fanden jedoch kognitive Auffälligkeiten, die häufig auf mögliche hämodynamische Veränderungen zurückgeführt werden.

Es wird daher die These vertreten, dass AVM-Patienten mit Steal-Effekt signifikant schlechtere kognitive Leistungen zeigen als AVM-Patienten ohne Steal-Effekt. Die kognitive Leistungsfähigkeit wurde mit einer ausführlichen Testbatterie, die die Bereiche allgemeine Intelligenz, Aufmerksamkeit und Gedächtnis umfasst, erhoben. Kontrolliert wurden die subjektive Befindlichkeit, das Alter der Patienten und die Volumina der Gefäßmissbildungen. Der Steal-Effekt wurde operationalisiert, indem das geschätzte Blutvolumen (CBV) beider Hemisphären in Relation zueinander gesetzt wurde. Das Unterschreiten eines definierten Wertes (CBV ipsilaterale Hemisphäre : CBV kontralaterale Hemisphäre <.85) wurde als Steal-Effekt definiert.>

Die Gruppenvergleiche zeigen zwar einige signifikante Unterschiede, die jedoch der aufgestellten Hypothese widersprechen. Zwei wichtige Ergebnisse müssen jedoch festgehalten werden: 1.) Ein hoher Prozentsatz (ca. 30%) der AVM-Patienten zeigt Auffälligkeiten in allen kognitiven Bereichen. 2.) Die hämodynamische Situation der AVM-Patienten ist ebenfalls auffällig verändert. Dabei scheinen diese Veränderungen topographisch größer zu sein als vom Steal-Konzept erfasst. Erklärungsmöglichkeiten hierfür werden diskutiert und exemplarisch aufgezeigt.

Zudem scheint bei AVM-Patienten das Blutvolumen (CBV) per se neuropsychologisch nicht relevant zu sein. Offensichtlich sind erste Maße, die funktionellere Aspekte (wie die Autoregulationsfähigkeit) erfassen, hier von Bedeutung.

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