: Krankheitsverarbeitung bei HIV-Infizierten

Krankheitsverarbeitung bei HIV-Infizierten

Ergebnisse einer empirischen Langzeitstudie

Buch beschaffen

Forschungsergebnisse zur Sexualpsychologie, Band 7

Hamburg , 270 Seiten

ISBN 978-3-86064-626-7 (Print)

Zum Inhalt

Welche Bewältigungsformen eine positive Entwicklung von HIV-Infizierten erwarten lassen, ist von brennender Aktualität. Die öffentliche Diskussion um die HIV-Infektion und um Aids wird von der Frage nach der Entwicklung medizinischer Therapien dominiert. Ebenso wichtig ist jedoch, herauszufinden, wie die Krankheit von den Betroffenen und ihrer Umgebung wahrgenommen wird und wie durch kognitive und soziale Interventionen das Leben mit dem HI-Virus erleichtert werden kann. Das ist das Thema dieser Arbeit.

Diese schweizerische Langzeitstudie von über zwei Jahren befasst sich mit den Bewältigungsstrategien von 26 HIV-infizierten Homosexuellen. Mit den Personen der Versuchsgruppe wurden im Einzelsetting Gesprächstherapien mit verhaltenstherapeutischen Elementen durchgeführt. Die Kontrollgruppe absolvierte zu den gleichen Messzeitpunkten die Fragebögen ohne therapeutische Unterstützung. Es wurden standardisierte Selbsteinschätzung-Instrumente eingesetzt, um Angst, Depression, seelische Gesundheit, psychophysische Beschwerden, Selbstkommunikation und Krankheitsbewältigung zu erfassen. Aus ethischen Gründen (hohe psychophysische Belastungen und Therapiewunsch in der Versuchsgruppe) war eine Zufallseinteilung nicht möglich. Daher wurden nur Längsschnittvergleiche ausgewertet. Als allgemeine Zielsetzung galt, die physische und psychische Befindlichkeit sowie die Belastungen und die effizienten Krankheitsverarbeitungsstrategien zu erforschen.

Gruppenstatistische Berechnungen ergaben keine signifikanten Veränderungen über den Zeitraum von zwei Jahren. Das Besondere dieser Arbeit sind einzelfallstatistische Auswertungen. Erst mit diesen konnte das psychophysische Auf und Ab der HIV-infizierten Homosexuellen adäquat abgebildet werden. Die Einzelfallbetrachtungen zeigen ein Coping-Befindlichkeitsmuster, das in der Versuchsgruppe deutlicher ausfällt. Rumination - zurückgezogen, grüblerisch - erwies sich als kontraproduktive Vorgehensweise. Suche nach sozialer Unterstützung und Bedrohungsabwehr durch positives, zukunftsgerichtetes Denken, sind jedoch wirksame Strategien der Krankheitsverarbeitung.

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