Dissertation: Der bonus pater familias im klassischen Römischen Recht

Der bonus pater familias im klassischen Römischen Recht

Soziales Abbild und Rechtsbegriff

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Rechtsgeschichtliche Studien, Band 77

Hamburg , 284 Seiten

ISBN 978-3-8300-9749-5 (Print) |ISBN 978-3-339-09749-1 (eBook)

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Nach dem heute geltenden § 276 Abs. 1 S. 1 BGB hat der Schuldner für Vorsatz und Fahrlässigkeit zu haften, wobei Fahrlässigkeit gem. § 276 Abs. 2 BGB dann vorliegt, wenn die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen wurde. Dabei stellt der Begriff der Sorgfalt einen unbestimmten Rechtsbegriff dar. Man kann sich dem Begriff nur annähern, indem man einerseits Verhaltensweisen in Betracht zieht, die als nicht sorgfältig gelten und wiederum andere Verhaltensweisen als sorgfältig anerkennt. Dies geschieht jeweils situationsabhängig.

Im römischen Recht wurde eine Vorbildgestalt zur Gewinnung, aber auch zur Begründung von auf den Einzelfall anwendbaren Sorgfaltsmaßstäben herangezogen. So kannte das römische Recht den Sorgfaltsmaßstab des bonus bzw. diligens pater familias. Beim Modell des bonus pater familias handelt es sich um ein flexibles und wandlungsfähiges Blankett für diverse gesellschaftliche Vorstellungen. Die Figur beschreibt berechtigte Erwartungen in Bezug auf das Verhalten des Gegenübers. Herrschende normative Vorstellungen der Allgemeinheit sollten mit Hilfe der Figur auf die Ebene des Rechts transportiert werden.

Im ersten Teil des Buches untersucht die Autorin, welche sozialen Erwartungen und Werte aus der römischen Gesellschaft die Figur des bonus pater familias verkörpert. Denn in der Figur wird ein bestimmtes Menschenbild widergespiegelt, welches man sowohl in der griechischen Philosophie als auch in der antiken Rhetorik und im damaligen Recht wiederfinden kann.

Im zweiten Teil des Buches analysiert die Autorin die einschlägigen Quellen aus dem Corpus Iuris Civilis und befasst sich mit dem bonus pater familias als Rechtsbegriff.

Der dritte Teil des Buches enthält eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse und eine Überlegung, inwieweit soziale Rolle und normatives Modell einander entsprechen bzw. ob und warum sich diese beiden Seiten des bonus pater familias in späteren Rechtsordnungen auseinander gelebt haben.

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