Forschungsarbeit: Studien zur Dresdner Hofkapelle im 17. Jahrhundert

Studien zur Dresdner Hofkapelle im 17. Jahrhundert

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Studien zur Musikwissenschaft, Band 33

Hamburg , 112 Seiten

ISBN 978-3-8300-8399-3 (Print) |ISBN 978-3-339-08399-9 (eBook)

Rezension

[...] Die Studie zum Convivium ermöglicht aufgrund der Aufarbeitung zahlreicher Akteneinträge interessante Einblicke der Begegnungen zwischen Schein, Schütz und Prätorius. [...]

[...] Schütz’ Dafne von 1627 ist ein bedeutsames historisches Zeugnis für die Entstehung der Oper in Deutschland.  [...] „Pro Dafne“, der Titel der Studie, setzt sich lobenswert für ein gescheitertes Werk ein, dessen historischer Wert durch sein Scheitern nicht geschmälert wird.

Steffen A. Schmidt in: Das Orchester, 1/2016


Zum Inhalt deutschenglish

Die drei Beiträge der „Studien zur Dresdner Hofkapelle im 17. Jahrhundert“ hängen direkt bzw. indirekt mit dem Komponisten Heinrich Schütz zusammen.

Im ersten Beitrag geht es um den Stralsunder Organisten Johann Vierdanck, der in den ersten Dezennien des Jahrhunderts als Kapellknabe unter Schützens Leitung stand. Dem Verfasser ist es gelungen nachzuweisen, wann und wo er geboren wurde, wer seine Eltern waren, in welchem musikalischen Umfeld er aufwuchs. Ein bisher unbekanntes Dokument informiert über seine Stellung in der Dresdner Hofkapelle und sein Verhältnis zu Heinrich Schütz. Die Frage, ob er sein Schüler war, wird eingehend diskutiert. Bisher vorliegende Erkenntnisse über Vierdancks letztem Lehrer Wilhelm Günther werden ergänzt.

Im zweiten Beitrag geht es um ein Convivium, das 1615 in Weißenfels stattfand. Unter den Anwesenden waren Heinrich Schütz und Johan Herman Schein. Ausführlich wird erläutert, was Heinrich Schütz 1615 umtrieb und welche Karriereaussichten sich für ihn ergaben. Klargestellt wird, zu welchem Anlass der sächsische Kurfürst Johann Georg I. Heinrich Schütz im März widerrechtlich nach Dresden bestellte. Das Convivium gibt außerdem einen interessanten Einblick in den intimeren Freundeskreis beider Musiker.

Der dritte Beitrag widmet sich umfangreich der Schützschen Oper „Dafne“. Anlass war die seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts aufkeimende Behauptung, die Schütz-Oper wäre wohl eine Legende. Umfassende Quellenstudien haben bisher unbekannte Details zu Tage befördert, die die ursprünglich bejahende Auffassung des 19. Jahrhunderts erhärten.

Ausführlich wird auch die Frage diskutiert, ob Schütz überhaupt die kompositorischen Voraussetzungen erfüllen konnte, um eine Oper im modernen italienischen Stil herstellen zu können; auch das wurde in letzter Zeit bezweifelt. Darüber hinaus werden die relevanten Ereignisse der sogenannten „Torgauer Hochzeit“ von 1627, auf der die „Dafne“ aufgeführt wurde, eingehend untersucht. Es wird auf die italienischen Vorbilder der deutschen „Dafne“ eingegangen, danach schließt sich eine ausführliche Analyse des Opitzschen Librettos an; auch hierbei wird deutlich, dass diese Schütz-Oper mit großer Wahrscheinlichkeit wie die italienischen Vorbilder eine durchkomponierte Oper war. Eine bisher unbekannte Schneiderrechnung informiert darüber, welche Akteure an der Aufführung der Oper beteiligt waren. Zuletzt wagt der Verfasser den Versuch, auf Grundlage des Opitzschen Librettos ein musikalisches Funktionsschema der Oper „Dafne“ zu entwerfen.

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