Dissertation: Dürrenmatt und das Groteske

Dürrenmatt und das Groteske

Zu Form und Funktion des Grotesken bei Friedrich Dürrenmatt am Beispiel der Komödie Romulus der Große

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POETICA – Schriften zur Literaturwissenschaft, Band 133

Hamburg , 246 Seiten

ISBN 978-3-8300-8356-6 (Print) |ISBN 978-3-339-08356-2 (eBook)

Zum Inhalt

Ziel dieser Untersuchung ist es, anhand der Komödie Romulus der Große Zusammenhänge zwischen dem Begriff des Grotesken und dem Dürrenmattschen Komödienbegriff nachzuweisen. Ferner wird untersucht, inwieweit Dürrenmatts Dramaturgie den Kategorien des Grotesken entspricht. Dazu ist es notwendig, eine Beschreibung des Begriffes des Grotesken zu finden. Wegen der Verschwommenheit und Unterschiedlichkeit der literaturwissenschaftlichen Definitionsversuche müssen Aspekte aus verschiedenen Bestimmungen und Theorien kombiniert werden, die als Grundlage für die eigene Klärung des Terminus dienten.

Im Prinzip löst das Groteske Ordnungsstrukturen auf, welche die Menschen für wirklich und wahr hielten, und zeigt diesen stattdessen eine Realität auf, die sie schockiert und erkennen lässt, wie hilflos und ausgeliefert sie sind. Die plötzliche Enthüllung oder Entfremdung ist ein entscheidender Faktor bei der Wirkung des Grotesken. Dürrenmatt versucht durch die Bühnenhandlung die gesamte Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Sein Erfolg als Schriftsteller basiert u. a. auf seiner Fähigkeit, enorm ernste Probleme grotesk auf der Bühne darzustellen.

Durch die Eskalation der menschlichen Angelegenheiten stellt sich das Groteske in seiner Wirkung nicht als ungeeignet heraus, weil es die Eskalation aufnehmen und gestalten kann. Dürrenmatt nutzt mithilfe des Grotesken die Gelegenheit, die Sinnlosigkeit zu überwinden. Mit diesem Bestand ermöglicht das literarische Werk Dürrenmatts, die Weltsicht des Zuschauers zu vertiefen.

Mithilfe des Grotesken bringt Dürrenmatt die damalige und heutige Welt in plakativer Form auf die Bühne, um sie zu kritisieren und bloßzustellen. Indem Dürrenmatt die vorherrschende Unmoral extrem scharf und deutlich aufzeigt, provoziert er den Zuschauer und lässt ihn über die Probleme seiner Zeit nachdenken.

Das Groteske der Handlung, der Figurengestaltung und -konstellation wird mithilfe sprachlicher und außersprachlicher Aspekte intensiviert. Anhand des Grotesken und des scheinbar geschichtlichen Kontextes im Drama schafft Dürrenmatt die erforderliche Distanz, um dem Rezipienten eine anamorphotische Wirklichkeit zu veranschaulichen und gegenwärtige Missstände anzuprangern.

Das Groteske in Dürrenmatts Komödie Romulus der Große ist durch das Zusammenwirken verschiedener Bereiche und Aspekte konzipiert und kann erst im Gesamtzusammenhang des Stückes verstanden werden.

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