Doktorarbeit: Zinssetzungsverhalten deutscher Geschäftsbanken

Zinssetzungsverhalten deutscher Geschäftsbanken

Eine Analyse des Transmissionsmechanismus unter Berücksichtigung von mikro- und makroökonomischen Gesichtspunkten in der Finanzkrise 2008

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Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 200

Hamburg , 346 Seiten

ISBN 978-3-8300-7930-9 (Print) |ISBN 978-3-339-07930-5 (eBook)

Zum Inhalt

Der Transmissionsprozess zentralbankpolitischer Impulse steht seit Ende der 1990er Jahre im Fokus finanzmarkttheoretischer Betrachtungen, da Banken als wichtige Übermittler geldpolitischer Entscheidungen gelten. Seit der Entstehung der Euro-Zone und dem damit verbundenen anhaltenden Strukturwandel stellt sich zunehmend die Frage, inwiefern sich Leitzinsänderungen auf die Entwicklung von Kredit- und Einlagenzinsen auswirken. Dieser sog. interest rate pass-through ist sowohl aus bankentheoretischer als auch geldpolitischer Sicht von großer Bedeutung. Für die Notenbanken ist hierbei von besonderem Interesse, ob die von ihnen gesetzten Impulse die gewünschten zinspolitischen Wirkungen erzielen. Zentrale Rolle spielt daher zum einen die Frage nach dem Grad der Vollständigkeit einer Zinsanpassung, zum anderen ihre jeweilige Anpassungsgeschwindigkeit. Als weitere Determinanten lassen sich beispielsweise spezielle Eigenschaften wie Risikoaversion und Kapitalbedarf einer Bank identifizieren.

Der deutsche Bankenmarkt zählt im internationalen Vergleich zu den stark bankbasierten Systemen, in denen Banken als Finanzintermediäre eine wichtige Position einnehmen. Auf nationaler Ebene beeinflussen zudem Unterschiede in den jeweiligen Bankprodukten das Ausmaß des Transmissionsprozesses und die Entwicklung von Zinsmargen bzw. -spreads. Darüber hinaus hat der Bankenmarkt weltweit durch die Finanzkrise 2008 einen externen Schock erfahren. Dieses Ereignis hatte eine drastische Senkung der Notenbankzinsen zur Folge.

Die Frage, in welchem Ausmaß eine Veränderung des Zinsanpassungsverhaltens stattgefunden hat, ist zentraler Gegenstand dieses Buchs. Die bisherige Forschung betrachtet den Transmissionsprozess einzelner Zinsen in Beziehung zum Leitzins bzw. zu leitzinsadäquaten Geldmarktzinsen. Dabei wird außer Acht gelassen, dass diese Anpassung nicht nur als Reaktion auf dessen Veränderungen zu betrachten ist. Die vorliegende Untersuchung erfolgt unter besonderer Berücksichtigung von Risikoaspekten, die hinsichtlich des durch die Finanzkrise verursachten Strukturbruchs einen verstärkten Einfluss auf die Zinsentscheidungen von Banken haben dürften.

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