Dissertation: Effizienz, Gerechtigkeit und Anreize zur Organgewinnung am Beispiel der Nierenallokation

Effizienz, Gerechtigkeit und Anreize zur Organgewinnung am Beispiel der Nierenallokation

Organ-Allokationssysteme im internationalen Vergleich

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Gesundheitsmanagement und Medizinökonomie, Band 36

Hamburg , 502 Seiten

ISBN 978-3-8300-7601-8 (Print) |ISBN 978-3-339-07601-4 (eBook)

Zum Inhalt

Während noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ein chronisches Nierenversagen unweigerlich den Tod des Patienten bedeutete, so ermöglichen heutzutage die Dialyse und die Organtransplantation den Betroffenen häufig ein langes Leben mit ihrer Krankheit, in vielen Fällen mit einer guten oder sogar einer sehr guten Lebensqualität.

Während die Blutwäsche jedoch nicht auf die Genesung des Erkrankten abzielt, sondern nur die Symptome kuriert, stellt die gelungene Übertragung eines Spenderorgans die Funktionstüchtigkeit des menschlichen Organismus weitgehend wieder her. Die Transplantation ist daher prinzipiell der Dialyse in mehrerlei Hinsicht überlegen und bildet damit für viele Patienten die bessere Alternative. Gleichwohl bedürfen auch transplantierte Patienten der lebenslangen Nachsorge und einer medikamentösen Therapie, ohne die eine unmittelbare Abstoßung des Spenderorgans droht.

Die Erfolge der Nierenersatztherapie sind unübersehbar. Der Ausbau der Dialyseversorgung sowie die zunehmende Effektivität der Behandlung ließen jedoch die Zahl der chronisch niereninsuffizienten Patienten über die Jahre hinweg stetig ansteigen. Gleichzeitig entwickelte sich die Transplantationsmedizin zu einer immer sichereren und effektiveren Therapie mit der Folge, dass sie die Indikation für eine Nierentransplantation erweiterte und damit einem wachsenden Kreis an Patienten die Möglichkeit einer Transplantation eröffnete.

Die zunehmende Zahl therapiebedürftiger Patienten schuf in Verbindung mit einer sinkenden medizinischen Hürde bei Transplantationen einen immer größeren Bedarf an Organen. Dem wachsenden Bedarf vermochte das Angebot an Spenderorganen jedoch nicht zu folgen, so dass sich im Laufe der Zeit eine immer gravierendere Divergenz zwischen diesen beiden Größen ergab. Der sich verschärfende Mangel an Spenderorganen führte zu einer Fülle an Lösungsvorschlägen zur Steigerung des Organspendeaufkommens, wobei diese zwischen der Lebend-Organspende und der Spende im Todesfall unterscheiden. Die weitaus überwiegende Zahl der Vorschläge erreichte jedoch wegen grundsätzlicher rechtlicher und ethischer Vorbehalte und knapper finanzieller Mittel nicht oder nur in Teilen die Praxis, und mit denjenigen Anstrengungen, die zur Steigerung des Organspendeaufkommens betrieben wurden, gelang es nicht, den Organmangel zu beheben.

Seit Jahren, oftmals sogar seit Jahrzehnten, besteht nicht nur in Deutschland, sondern in den meisten Ländern eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem Bedarf an Organen und der Zahl der Organspender, so dass die Aktualität des Themas unvermindert fortbesteht. Der Verfasser diskutiert die mögliche zukünftige Entwicklung der Situation in Deutschland und fügt den bestehenden Vorschlägen zur Steigerung des Organspendeautkommens einen weiteren Ansatz hinzu, dem bisher in der Literatur vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit zukam.

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