Forschungsarbeit: Loyalitätsmoral

Loyalitätsmoral

Umrisse einer Ethik parteilicher Verpflichtungen

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Ethik in Forschung und Praxis, Band 14

Hamburg , 332 Seiten

ISBN 978-3-8300-7554-7 (Print) |ISBN 978-3-339-07554-3 (eBook)

Zum Inhalt

Eine Shell-Jugendstudie erbrachte ein überraschendes Resultat: Die populärste Idee des jugendlichen Zeitgeistes ist Treue. Treue, eine Loyalitätstugend, war von den Propheten des ‘flexiblen Kapitalismus‘ bereits zu Grabe getragen worden. In der zeitgenössischen Moralphilosophie fristet das Thema Loyalität ein Schattendasein.

Mit Loyalität sind sittliche Verpflichtungen gemeint, denen wir im Rahmen von Beziehungen, etwa in der Familie oder der politischen Gemeinschaft, unterliegen. Die Leerstelle Loyalität, so die These, hängt mit der Fokussierung des modernen Moraldiskurses auf universalisierbare Verpflichtungen zusammen. Besondere Treuepflichten gegenüber bestimmten Menschen oder Gruppen gelten hier als moralische Gefahr. Ein solches Moralverständnis, in dem für parteiliche Pflichten kein Platz ist, verfehlt jedoch nicht nur die moralische Wirklichkeit, sondern trägt darüber hinaus zur moralischen Entpflichtung der Menschen bei.

Ziel des Bandes ist es, das Thema Loyalität aus dem Schattendasein herauszuführen und den sittlichen Wert von Loyalitätspflichten zu begründen. Es wird der Bedeutung von Loyalitätspflichten in drei sozialen Sphären, der privat-zwischenmenschlichen, der beruflichen und der politischen, näher nachgegangen. Den Anfang macht eine Analyse der Freundschaftsbeziehung. Daran anschließend rücken die in der modernen Ethik weitgehend vernachlässigten familiärer Loyalitätspflichten in den Mittelpunkt. Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt sind divergierende Loyalitäten in der Berufsarbeit. Zudem werden strittige Loyalitätsphänomene im Feld des Politischen analysiert. Neben der Bürgerloyalität (Patriotismus) und der Beamtenloyalität (Dienstethos) kommt auch die Loyalität der Eliten (Staatsräson) in den Blick.

Das Anliegen der Loyalitätsethik geht über die Begründung einer Angewandten Ethik weit hinaus. Vielmehr soll das Feld des Moralischen selbst neu vermessen werden. Als Wert der Loyalitätsethik wird herausgestellt: 1. Es gelingt, diverse Probleme, die bisher in verschiedene Spezialethiken ausgelagert wurden, zusammenzuführen. 2. Fast vergessene Tugenden wie etwa Zuverlässigkeit rücken ins Zentrum der Reflexion. 3. Hinsichtlich des Begreifens sozialer Verantwortung können neue Akzente gesetzt werden.

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