Doktorarbeit: Das Management institutioneller Zwänge

Das Management institutioneller Zwänge

Eine Analyse proaktiver und reaktiver Strategien der Schweizer Bankenbranche

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Strategisches Management, Band 151

Hamburg , 346 Seiten

ISBN 978-3-8300-7356-7 (Print) |ISBN 978-3-339-07356-3 (eBook)

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Entscheidungsträger von Unternehmungen betrachten hohen externen Druck oft als unabänderlichen Zwang, dem sie scheinbar nur mit reaktiven Strategien begegnen können. Tatsächlich jedoch haben sie ein weitreichenderes strategisches Portfolio zur Verfügung, um ihre Umwelt erfolgreich zu managen. Im Zuge der Finanzkrise konnte in der Schweizer Bankenbranche auch unter hohem institutionellem Druck die Anwendung einer Fülle proaktiver Strategien, wie Lobbyismus oder Beeinflussungsstrategien, beobachtet werden. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde erstmals ein Modell zur Messung institutioneller Zwänge und institutionellen Kapitals entwickelt, operationalisiert und empirisch auf das Forschungsfeld der Schweizer Banken angewandt, welches im Zuge der globalen Finanzkrise von 2008 unter starken Regulierungsdruck geraten war. Die Untersuchung betrachtet im Zeitraum vom 1.1.2005 bis 30.06.2011 zwei führende Schweizer Investmentbanken. Mit Hilfe der qualitativen strukturierten Inhaltsanalyse wurden 2.042 relevante Presseartikel zweier führender Wirtschaftszeitungen kodiert. Das empirisch beobachtete Phänomen stellt die theoretischen Prämissen der Forschungsrichtungen des Neoinstitutionalismus und des Strategischen Managements vor die Herausforderung einer stärkeren Abgrenzung und möglichen Aufdeckung von Integrationspotenzialen. Hierbei leistet die Untersuchung einen wesentlichen Beitrag. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass unterschiedlich hohes institutionelles Kapital starken Einfluss auf die Erfolgspotenziale der Strategien haben kann. Verfügt eine Unternehmung über hohes bis sehr hohes institutionelles Kapital, dann verspricht eine Kombination aus proaktiven und reaktiven Strategien größtmöglichen Erfolg. Die Erfolgspotenziale hängen auch von der Ausprägung der verschiedenen Kapitalsäulen ab. Während regulatives Kapital alleine kein Erfolgsgarant ist, spielt normatives Kapital für die Erfolgsaussichten eine wesentliche Rolle. Damit leistet das Werk einen empirischen Beitrag zur Integration des Strategischen Managements und der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie, indem gezeigt wird, dass auch in stark institutionalisierten Feldern eine reflektierte, aktive strategische Wahl für Unternehmungen besteht.

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