Forschungsarbeit: Das Tischlerhandwerk in Deutschland (1350–1870)

Das Tischlerhandwerk in Deutschland (1350–1870)

Schürze, Elle, Ehrbarkeit: Zur Geschichte einer belächelten Elite

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Schriften zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Band 23

Hamburg , 280 Seiten

ISBN 978-3-8300-7034-4 (Print) |ISBN 978-3-339-07034-0 (eBook)

Rezension

[...] Christian F. Zander, Studium der Germanistik und Politologie und Schreinermeister, arbeitet als Ausbilder bei der Handwerkskammer Freiburg. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Artikel in der Fachpresse, die teils kontrovers diskutiert wurden.

Holz-Zentralblatt, 16. August 2013


Zum Inhalt

Die Geschichte des Tischlerhandwerks in Deutschland ist zuletzt von Fritz Hellwag im Jahr 1924 beschrieben worden. Dieser Band verarbeitet unter anderem die Erkenntnisse der modernen Geschichtswissenschaft, der Kunsthistorik und der Stadtforschung zu einem neuen, umfassenden Bild dieses Berufsstandes.

Die Entwicklung des Zunftwesens und der Interessenorganisationen der Tischler und Schreiner wird auf den historischen, politischen und wirtschaftlichen Hintergrund bezogen und in ihrer Widersprüchlichkeit bis hin zu ihrer Auflösung im Jahr 1869 anschaulich dargestellt.

Dabei werden auch verblüffende Phänomene behandelt: Die gewalttätigen Jagden der zünftigen Meister nach „Störern und Pfuscher“ etwa oder das bis zum 19. Jahrhundert bestehende Zwangszölibat für Tischler- und Schreinergesellen ebenso wie die heftigen Widerstandsaktionen dieser Gesellen, die im 18. Jahrhundert als sozialer Unruheherd Nummer 1 angesehen wurden. Weitgehend unbekannt dürfte heute das eifersüchtig gehütete Wissen um die „rechte Säulenordnung“ sein, damaliger Angelpunkt des Anspruchs besonderer Kunstfertigkeit und gesellschaftlicher Anerkennung. Darüber hinaus werden umstrittene Themen weiterführend aufgegriffen: die Frauenarbeit im Handwerk, die doppelgesichtige Funktion der Einrichtung des Meisterstückes oder das Problem, ob entgegen den Texten der Zunfturkunden doch ein Konkurrenzkampf auch zwischen den einzelnen Zunftmitgliedern selber geherrscht habe.

Das besondere Augenmerk dieser Studie gilt dem Tischlerhandwerk, seiner Wirklichkeit, seiner Eigenart. Erfüllt von Glanz und Reichtum, erfüllt von Not und Armut, erfüllt von Stolz und Selbstbewusstsein. 1780 hat ein Hobelgeselle dieses in seiner geheimen Ansprache so formuliert: „Kaiser, Könige, Fürsten und Herrn// Können der Tischler nicht entbehrn.“ Und er hatte Recht. Auch – und obwohl – sich bald darauf vieles radikal ändern sollte.

Über den Autor

Christian F. Zander, Jahrgang 1950, Studium der Germanistik und Politologie, seit 1987 Schreinermeister, arbeitet als Ausbilder bei der Handwerkskammer Freiburg. Veröffentlichung zahlreicher Artikel in der Fachpresse des Tischlerhandwerks. Bücher: Vom Hobel zum Computer – zur Wirtschaftsgeschichte des modernen Tischlerhandwerks in Deutschland, Echterdingen 2008; und: Gestorben wird immer – zur Geschichte der Sargschreiner und –Tischler, Echterdingen 2010.

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