Doktorarbeit: Bildungsbenachteiligung

Bildungsbenachteiligung

Warum die einen nicht können und die anderen nicht wollen

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Studienreihe psychologische Forschungsergebnisse, Band 165

Hamburg , 346 Seiten

ISBN 978-3-8300-6597-5 (Print) |ISBN 978-3-339-06597-1 (eBook)

Zum Inhalt

Das Werk widmet sich dem Phänomen der Bildungsbenachteiligung als unmotiviert Geglaubter und Bezeichneter. Eingangs wird dargestellt, wie der Begriff Benachteiligung in der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskussion in Gebrauch ist. Explizit im beruflichen Bildungswesen – an der Übergangsschwelle von Schule und Ausbildung – zeigt er sich am stärksten, weshalb untersucht wurde, welche Bedeutung pädagogische und bildungspolitische Akteure in Bezug auf jene Problemlage generieren, dass es bisher an geeigneten diagnostischen Instrumenten fehlt und die entwickelten Förderprogramme zu kurz greifen.

Damit jene Prozesse handhabbar werden, wird der Fokus auf psychologische Aussagesysteme gerichtet, die das Wirkgefüge genauer verstehen lassen. Demnach schreibt man Benachteiligung vor allem Schülern der beruflichen Grundbildung in Attributionsprozessen zu, auf deren Grundlage ein Stereotyp entwickelt wird, das seine Trägerschicht zu einem Vorurteil ausbaut, bevor es in der schulischen Praxis seine diskriminierende Wirkung entfaltet und dadurch das motivationale Potenzial der Betroffenen limitiert. Folgend werden bedeutsame Motivationstheorien referieren, Interdependenzen mit Emotionen und Kognitionen aufgezeigt, in einem ganzheitlichen Prozessmodell der Leistungsmotivation integriert und schlussendlich bildungstheoretisch legitimiert. Dies soll dazu führen, dass Individuen nicht mehr automatisch stigmatisiert werden und in Leistungssituationen ihr gesamtes Potenzial einbringen können, ohne Prozessverluste in Kauf nehmen zu müssen, wie sie seitens der Stereotype-Threat-Theorien postuliert werden. Weil sich jene Aspekte primär über Sprache ereignen wird untersucht, inwieweit ein verbales Motivations-Priming geeignet ist, um jenen negativen Mechanismen zu begegnen.

In einer Korrelationsstudie (n=270) wird die explizite Leistungsmotivation von Berufschülern mittels der Skalen zur Erfassung der Lern- und Leistungsorientierung (SELLMO) und die implizite über das Multi-Motiv-Gitter (MMG) erfasst, damit eruiert werden kann, welche der als benachteiligend postulierten Determinanten einen Einfluss auf die Furcht vor Misserfolg sowie Hoffnung auf Erfolg von Heranwachsenden nehmen. In der zweiten experimentellen Studie (n=243) im berufsschulischen Feld dienen der Thematische Apperzeptionstest (TAT) und das Regensburger Leistungs-Motiv-Inventar für Erwachsene (RLMI-E) erneut zur Erhebung jener Leistungsmotivparameter, die mittels eines Motivations-Primings manipuliert werden. Die dritte Studie (n= 336) widmet sich auf Grundlage der Daten der ersten beiden vordergründig ausgewählten diagnostischen Fragestellungen. Insgesamt zeigt sich, dass bestimmte sprachliche und damit pädagogische Interventionen geeignet sind, um diskriminierenden Stereotypien zu begegnen und die Erfolgshoffnung von Jugendlichen zu stärken.

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